Baseball-Hochburg bekommt das Grüne Band für vorbildliche Talentförderung

Dohren. Aller guten Dinge sind vier. Denn viermal, zuletzt dreimal in Folge, haben sich die Baseballer der Wild Farmers Dohren um das Grüne Band für die Nachwuchsförderung im Sport beworben. Und diesmal mit Erfolg, denn der mit 5000 Euro dotierte Preis ging an den Verein aus dem kleinen 1150-Einwohner-Ort aus dem Kreis Harburg. Weitere Preisträger aus der Region sind Uhlenhorster HC, Swim-Team Elmshorn, TSV Schwarzenbek und Blumenthaler TV. Die Jury wählte 40 Vereine aus olympischen und zehn Klubs aus nichtolympischen Sportarten von rund 200 Bewerbern aus.

Laudator Uwe Hellmann von der Commerzbank - neben dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) Stifter des Preises - hob hervor, dass Dohren sämtliche Nachwuchsteams aus dem eigenen Dorf und angrenzenden Orten rekrutiert und dieses Konzept mit Erfolg umsetzt. Dabei schufen die Verantwortlichen seit 1990 die nötigen Strukturen, sodass heute im Herrenbereich sogar in der Bundesliga, der höchsten deutschen Spielklasse, angetreten wird. 2009 wurden die Schüler zudem nationaler Vizemeister. Der deutsche Meistertitel der Junioren 2010 war möglicherweise das Zünglein an der Waage für den Gewinn des Preises. Unlängst wurden die Junioren bei der DM-Endrunde in Hamburg mit drei Siegen und zwei Niederlagen Fünfter. Niedersächsische Titel gibt es quasi im Abonnement, zuletzt bei den Softball-Damen.

Schul- und Landesverbands-Kooperationen sind Programm in Dohren. Das Training jüngerer Gruppen und die Spartenführung des Nachwuchsbereiches übernehmen ausgebildete Jugendliche, ebenso aktiv sind die Talente in Sachen Pflege, Instandhaltung und Betreuung ihrer Spielstätte, die Laudator Hellmann als "eine Art Heiligtum des Ortes" bezeichnete. Die Begeisterung des Nachwuchses in Zahlen: Mehr als die Hälfte der knapp 100 Abteilungsmitglieder sind Jugendliche.

2009 wurde ein Förderverein gegründet, der sich um die nötigen Mittel für die Baseballer bemüht. Kader- und Stützpunkttraining wird bei den Wild Farmers ebenfalls angeboten. Ein B- und drei C-Lizenztrainer kooperieren mit den Landes- und Bundestrainern, um die Talentförderung auf Auswahlebene zu garantieren. Wenn eines der Talente Probleme hat, aus den umliegenden Dörfern zum Training zu gelangen, wird per Fahrdienst nachgeholfen. Die ausländischen Spieler der Ersten - maximal zwei pro Saison - leben in Familien mit Baseballspielern.