Was für eine Dramatik. Zwei Sekunden sind noch zu spielen. Beckdorfs Kreisläufer Markus Bowe wartet an der gestrichelten Linie auf den Pfiff des Schiedsrichters, wirft den Ball zum lauernden Maris Versakovs.

Fredenbeck/Beckdorf. Der lettische Nationalspieler springt hoch, findet die Lücke zwischen den hochgestreckten Armen der Fredenbecker Abwehrreihe und versenkt den Ball mit der Schlusssirene zum 32:31 (15:14)-Auswärtssieg des SV Beckdorf im Landkreisderby der 3. Liga beim VfL Fredenbeck.

Die Anhänger des SV Beckdorf springen auf, reißen die Fäuste in die Höhe oder fallen sich in die Arme. Eine gefühlte Ewigkeit haben sie auf den ersten Sieg in der Halle beim "ewigen Rivalen" gewartet. Den ersten Derbyerfolg überhaupt feierten sie mit dem 27:26 im März dieses Jahres in der Sporthalle Nord in Buxtehude am Doppelspieltag mit den Bundesliga-Handballfrauen. Während Beckdorfs Spieler Freudentänze aufführten, wäre Fredenbecks Keeper Edgars Kuska am liebsten im Boden versunken. Der Mann hätte zum Matchwinner werden können, konnte die Niederlage in letzter Sekunde aber nicht verhindern. Bis zur Pause hatte er mit drei Paraden bei Siebenmetern von Versakovs und Stefan Völker seine Mannschaft im Spiel gehalten. Erst Henning Scholz war im vierten Anlauf gegen ihn erfolgreich. Auf der anderen Seite machte es Ghenadi Golovici besser, verwandelte vier Siebenmeter, ehe er am Ende auch einmal nur den Pfosten traf. Einmal schien die Partie zu kippen. Fabian Hesslein markierte das 28:26 für die Gastgeber. "Das war Werbung für den Handball", strahlte Beckdorfs Trainer Uwe Inderthal, der von einem "historischen Sieg" sprach.