Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV wollen sich für die Niederlagen in Pokal- und Meisterschaftsfinale rehabilitieren

Buxtehude. Die Tränen sind längst getrocknet, die Enttäuschung zwar nicht vergessen, aber verarbeitet. Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV stehen vor einer neuen Bundesligasaison, und die beginnt bekanntlich bei Null. Aber schon nach zwei Wochen gibt es Parallelen zur Vorsaison. Mit dem Thüringer HC (6:0 Punkte) und dem Buxtehuder SV (4:0) stehen die beiden Vorjahresfinalisten in Pokal und Meisterschaft schon wieder an der Spitze. Und heute Abend kommt es zum Kräftemessen zwischen Meister und Vizemeister, um 19.30 Uhr in der Halle Nord in Buxtehude.

Revanche für die Niederlagen in der Vorsaison? So ein bisschen schon, denn die Play-off-Spiele um die deutsche Meisterschaft und das Pokalfinale in Göppingen sind unvergessen. Vor allem die zweite Begegnung in Bad Langensalza, als die Buxtehuder Frauen die Meistertrophäe schon fast in der Hand hatten, ein einziges mehr erzieltes Auswärtstor hätte den ersten Titelgewinn für den BSV bedeutet. Für das erste Kräftemessen der beiden Topteams der Vorsaison rechnet sich Trainer Dirk Leun durchaus Chancen für einen doppelten Punktgewinn aus. "Der Thüringer HC hat personelle Probleme", sagt ein zuversichtlicher BSV-Trainer. Vor allem das Fehlen von Nationalspielerin Nadja Nadgornaja und auch Neuzugang Willemijn Karsten, der ehemaligen Buxtehuder Spielerin, macht sich bemerkbar. In Trier tat sich das Meisterteam von Trainer Herbert Müller schwer, lag zur Pause noch mit 14:16 zurück, um am Ende dann doch noch deutlich mit 30:21 zu gewinnen. Der Thüringer HC spielt in dieser Saison in der Champions League.

Dorthin wollen auch die Buxtehuder Frauen, die in dieser englischen Woche vor einer besonderen Herausforderung stehen. Schon am Freitag reist der Buxtehuder SV nach Polen und spielt die Qualifikation zur Champions League. Auch wenn dieses Ereignis schon in drei Tagen bevorsteht, ist es für Trainer Dirk Leun noch kein Thema.

Das Spitzenspiel gegen den Meister Thüringer HC ist angesagt. Noch gibt es Sitzplatzkarten und ausreichend Stehplätze. Die BSV-Damen hoffen auf eine voll besetzte Halle Nord und lautstarke Unterstützung. Vielleicht gelingt dem Buxtehuder SV mit den "besten Fans der Liga" eine Überraschung. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude als Hauptsponsor will für Atmosphäre sorgen und verteilt Fanklatschen an die Zuschauer. Die Mannschaft jedenfalls ist gewillt, sich im zweiten Heimspiel von ihrer besten Seite zu präsentieren. "Wir sind gut drauf", sagt Kapitän Isabell Klein kämpferisch vor dem vorgezogenen Topspiel der Bundesliga.

Personell kann Trainer Dirk Leun wohl seinen kompletten Kader aufs Parkett schicken. Auch Stefanie Melbeck steht vor ihrer Saisonpremiere in der Bundesliga. Allerdings wird die Linkshänderin nach ihrem doppelten Bänderriss im Fuß nur zu sporadischen Einsätzen kommen, sie soll sich für die Champions-League-Qualifikation in Polen gegen Lublin einspielen. Dort wird die Abwehrspezialistin besonders gebraucht.

Beim deutlichen 30:24-Sieg in Bad Wildungen bei den "Vipers" war Trainer Dirk Leun mit seinem Team rundherum zufrieden. Einzige Kritikpunkt: "Wir haben es versäumt, mehr als 30 Tore zu werfen." Ein Thema in der Trainingsarbeit ist eine Verbesserung der Siebenmeter-Quote. Auch in Bad Wildungen wurden wieder zwei Strafwürfe vergeben. "Daran müssen wir auch arbeiten", so der Coach.

Eine herausragende Leistung bescheinigte er Neuzugang Katja Langkeit, die ein "Klassespiel" absolvierte. Die Nationalspielerin will jetzt auch in der Halle Nord ihr Können beweisen, nachdem die Premiere gegen Trier durchwachsen war.