Der 15. Run for Help in Winsen feiert mit 524 Teilnehmern einen neuen Rekord. 8000 Euro für MS-Kranke gesammelt

Winsen. Waltraut Heus verschlug es fast die Sprache. "So viel gute Kraft im Rücken, eine tolle Gemeinschaftsleistung", sagte eine strahlende Leiterin der DMSG-Beratungsstelle. Unermüdlich hatte sie im Vorfeld des 15. Run for Help in Winsen mit ungewöhnlichen Aktionen für die Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten an Multiple Sklerose erkrankter Menschen geworben. Und das sollte belohnt werden. Mit 524 Teilnehmern stellte die lobenswerte Benefizveranstaltung in der Kreisstadt einen neuen Teilnehmerrekord auf. Waltraut Heus konnte freudestrahlend einen vorläufiger Spendenerlös von 8000 Euro verkünden.

Allein 500 Euro stammen davon aus der Wette mit Schirmherrin und Bürgermeisterin Angelika Bode. Das Winsener Stadtoberhaupt erfüllte ihre Aufgabe problemlos. Statt der geforderten zehn Politiker motivierte sie 15 für einen Start beim Run for Help und kassierte von jedem 20 Euro. Sogar drei der vier Bürgermeisterkandidaten liefen auf dem Sportplatz der Berufsbildenden Schulen an der Bürgerweide. Karin Ravens, Kontaktgruppenleiterin in Winsen, machte gute Miene zum "bösen Spiel" und wird als verlorene Wette jetzt als Caddy von Angelika Bode beim Golfspiel dabei sein.

Schon seit 15 Jahren ist Winsen für MS-Kranke engagiert. Multiple Sklerose ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems und nicht heilbar. Die Winsener Bürger haben auch in diesem Jahr Herz für ihre Mitmenschen bewiesen. In den Disziplinen Laufen, Nordic Walking, Skaten, mit dem Rad oder Einrad fahren stellten sie Fitness in den Dienst der guten Sache. Bis kurz vor dem Start waren noch lange Schlangen am Anmeldetisch zu sehen.

Etwas ratlos blickte sich Anna-Lisa Wiechmann, 14, nach ihren Mitstreiterinnen um. Durch eine Freundin ihrer Mutter war sie erstmals am Start - auf Inlineskatern. Sabine Höhling und Gabi Sigusch waren auf Rollen von Oldershausen nach Winsen gelaufen, sozusagen als Aufwärmprogramm. Zu Dritt ging es dann auf die 8,5 Kilometer lange Strecke. "Nachher lassen wir uns mit dem Auto abholen" sagten die drei Damen. Nicht die fehlende Kondition sei der Grund, sondern die Dunkelheit.

Auf den "Fun nach dem Run", das gemütliche Beisammensein im Kreise der Sportler mit Musik von Woody Sound unter Leitung von Alexander Melchert freuten sich alle Teilnehmer. Zu den Aktiven beim Halbstundenlauf zählte auch DMSG-Schatzmeister Gerhard Thümler, der mit "einem so großen Ansturm nicht gerechnet" hatte. Der zwölfjährige Radfahrer Christian Kammermeier mobilisierte kurz vor dem Ende noch einmal letzte Reserven und kam als Erster durch das Ziel, dicht gefolgt vom Elbmarsch-Samtgemeindebürgermeister Rolf Roth. Beide waren lange Zeit Seite an Seite auf der Zehn-Kilometer-Strecke geradelt. "Einmal bin ich falsch abgebogen und musste zurückfahren", sagte der Gymnasiast as Roydorf, der ebenfalls zum ersten Mal mitmachte. Gabi Hagedorn, Triathletin vom MTV Ashausen, war dem Aufruf erfolgt und hatte sich als Katze verkleidet und geschminkt.

Das Gymnasium Bürgerweide stellte mit 105 Schülern und 26 Erwachsenen die teilnehmerstärkste Gruppe. Studienrätin Jutta Steffens freute sich, so viele Mädchen und Jungen für die gute Sache motiviert zu haben. Damit durften sie zum dritten Mal in Folge den Pokal der Sparkasse Harburg-Buxtehude und 200 Euro entgegennehmen. Zweitstärkste Gruppe war mit 36 Teilnehmern die Jugendspielgemeinschaft Roddau vor der Realschule Roydorf mit 31 Startern.

Ein Einkaufsgutschein von 100 Euro ging an den Radler Julian Diener. Den Hauptpreis der Erwachsenen, ein Wochenende im Hotel Kurpark Warnemünde, gewann die Nordic Walkerin Kerstin Schlichting vom TuS Schwinde.