Es war eine der Szenen, welche die etwa 300 Basketball-Fans in der Sporthalle an der Glückstädter Straße zu wahren Beifallsstürmen hinriss.

Stade. Joscha Kolnisko, Neuzugang des VfL Stade, setzte im Testspiel seines Klubs gegen Bundesligist Eisbären Bremerhaven zu einem Drei-Punkte-Wurf an, als er von Torrell Martin attackiert wurde. Doch Kolnisko fintierte so geschickt, dass der US-Amerikaner "vorbeiflog" und in die Bande krachte. Kolnisko aber verwandelte ganz cool seinen "Dreier".

Mit solchen Momenten trugen die VfL-Korbjäger aus der 1. Regionalliga mit dazu bei, dass der diesmal nicht als Turnier ausgetragene McDonald's Cup ein echtes Spektakel wurde. Besonders überrascht waren die etwa 60 mitgereisten Gästefans darüber, dass Stade sogar das erste Viertel mit 14:12 gewann, wenn auch am Ende eine standesgemäße 48:88-Niederlage der Gastgeber zu Buche stand.

"Beide Teams haben dem Publikum tollen Basketball geboten und Bremerhaven war fair genug, uns hier nicht über Gebühr zu demontieren", sagte VfL-Trainer Matthias Weber, der sich neben dem Kolnisko-Dreier noch über zwei weitere Situationen freute, in denen seine Schützlinge für Furore sorgten. Da war beispielsweise die Szene, als Steffen Kiese sich durch die gesamte Bundesliga-Abwehr hindurchdribbelte, wie "ein heißes Messer durch die Butter" (Weber). Dabei kann Kiese, der nach dem Spiel den Local-Hero-Pokal für den wertvollsten Aktiven bekam, noch nicht einmal als Neuzugang verbucht werden. Zwar möchte Kiese (vorher SC Rist Wedel und Oldenburger TB) in Stade studieren, doch hat er bisher noch keinen Studienplatz.

Ebenfalls vom SC Rist Wedel kommt Paul Owuso-Frimpong, der das Kunststück fertig brachte, in der Center-Position vor dem eigenen Korb einen Wurf von Christopher McNaughton mal so eben zu blocken. Nicht nur, dass Owuso-Frimpong mit 1,99 Meter Körperlänge ein ganzes Stück kürzer ist als der 2,13-Meter-Mann McNaughton. McNaughton ist zudem aktueller Nationalspieler, war für Dirk Nowitzki aus dem EM-Kader gestrichen worden.