Marion Böhlecke und Imke Pannemann gewinnen die Tennisturniere beim Seniorinnen-Cup des HTuHC

Harburg. Die Zuschauer in der Tennishalle des TuS Harburg-Wihelmsburg am Bostelbeker Damm rückten hinter den Glasscheiben enger zusammen. Ihnen wurde in diesem Finale um den Seniorinnen-Cup des Harburger Tennis- und Hockey-Clubs (HTuHC) etwas Besonderes geboten. Telsche Andree, eine der erfolgreichsten und populärsten Tennisseniorin aus Norddeutschland von der SV Blankenese, traf gegen Marion Böhlecke an, unangefochten seit Jahren die beste Spielerin des gastgebenden HTuHC. Beide Damen sind auch vielfache Siegerinnen bei diesem Turnier, der zum 16. Mal eine Woche lang für abwechslungsreiche Spiele und interessante Gespräche sorgte.

Lokalmatadorin Marion Böhlecke gewinnt bei den Damen 60

Schon der erste Satz verlief kämpferisch. Die Blankeneserin vermochte da noch, ihren Ruf zu verteidigen und entschied diesen Satz noch mit 7:5 für sich. Dann aber kam die Stunde von Marion Böhlecke. Zuletzt, in der Regionalliga, hatte sie sich dieser zähen Gegnerin noch im dritten Satz beugen müssen. "Natürlich lernt man von solchen Niederlagen", sagte die Nummer eins des HTuHC. Auch der zweite Satz war hart umkämpft, aber Marion Böhlecke beherrschte ihn und gewann mit 6:4. Für den dritten Satz entschieden die Damen, im Kräfte schonender Tiebreak zu spielen, bei dem jeder Punkt gezählt wird. Und das ging schnell. Marion Böhlecke triumphierte mit 10:2 und holte sich in der Altersklasse der 60-Jährigen ihren ersten Turniersieg in Harburg.

Der Sieg verbreitete sich in Windeseile. "Ich bin eingeladen worden, für Hamburg zu spielen", erzählte die aktive Mutter und Großmutter. "Es gibt einen Senioren-Vergleichskampf, zu dem schicken die Landesverbände jeweils ein Team aus drei Damen und drei Herren. Da soll ich für Hamburg in Karlsruhe antreten. Ich freue mich, das ist schon eine Ehre." Noch aber hat Marion Böhlecke nicht zugesagt. "Eigentlich wollte ich Pause vom Tennis machen und meine Tochter und Enkel in München besuchen", sagte sie. Wahrscheinlich aber werden die ein paar Tage warten müssen.

Mit Imke Pannemann wird ein neuer Name in die Siegerliste des Seniorinnen-Cups eingetragen. Als sie zu ihrem ersten Spiel auf der Anlage am Vahrenwinkelweg aufschlug, war sie vielen der Dauergäste noch unbekannt. Als sie das Turnier siegreich beendet hatte, wurde sofort von der neuen Favoritin in der Altersklasse 40 plus gemunkelt. Auch deshalb, weil die Titelverteidigerin Isabell Benecke diesmal nur für das Doppel gemeldet hatte. In den beiden zurückliegenden Jahren hatte die Nummer eins des TC Neugraben im Finale jedes Mal Ursula Rüdiger von Grün-Weiss Harburg keine Chance gelassen. Die gleiche Erfahrung musste die laufstarke Kämpferin auch diesmal machen. Ursula Rüdiger hatte auch gegen Imke Pannemann keine Chance. Die Neue bei diesem alljährlichen Familientreffen der Frauen, die dem Tennissport meist seit Jahrzehnten die Treue halten, dominierte das Finale mit 6:2 und 6:2.

"Man sieht gleich, die Frau hat als Kind unseren Sport von Grund auf gelernt", sagte HTuHC-Sportwart Rainer Stegenwallner.

"Mit elf Jahren habe ich in Wiesbaden meine ersten Punktspiele bei den Erwachsenen bestritten", sagte Imke Pannemann. Vor mehr als 20 Jahren in den Norden gekommen, hatte die Mutter von zwei Töchtern zuletzt beim TC Nottensdorf in der Regionalliga gespielt und dort auch Isabel Behncke als Gegnerin kennen gelernt. Da die zehnjährige Tochter eine Schule in Finkenwerder besucht, musste die Familie nach Hamburg umziehen. Seitdem spielen Imke Pannemann und Isabel Behncke gemeinsam beim TC Neugraben.

Mit gesteigerter Lust. "Anfang August werde ich das erste Mal an den deutschen Seniorenmeisterschaften in Bad Neuenahr teilnehmen", sagt Imke Pannemann, "mit den Kindern mache ich dort gleich ein bisschen Urlaub."

Turnierleiter Wolfgang Ahlf hört nach zehn Jahren auf

Beim HTuHC war das Endspiel in der Altersklasse 50 plus zu einer Art Vereinsmeisterschaft des Hittfelder TC geworden. Dort bezwang Regina Müller ihre Vereinspartnerin Heike Mittag mit 6:4 und 6:3.

Die Finalspiele waren wegen des Regens in zwei Hallen ausgetragen worden. Bei der gemeinsamen Siegesfeier im HTuHC-Clubhaus hatte es eine gewisse Wehmut gegeben. Turnierchef Wolfgang Ahlf sagte nach zehn Jahren "Tschüs".