Drittligist SV Beckdorf besiegt die SG Flensburg/Handewitt II mit einem Tor. VfL Fredenbeck verliert beim Spitzenreiter Tarp-Wanderup

Beckdorf/Fredenbeck. Das war wieder nichts für schwache Nerven. Nach dem 27:26 im Landkreisduell gegen den VfL Fredenbeck haben die Drittliga-Handballer vom SV Beckdorf mit einem genauso knappen 29:28 (14:14) gegen die SG Flensburg-Handewitt II nachgelegt.

Beinahe wäre der erste Derbysieg gegen Fredenbeck für die Katz gewesen, nach 40 Minuten lagen die Gastgeber, von ihren Fans mit einem Banner und den Worten "Danke, ihr Derbyhelden" begrüßt, noch mit zwei Toren zurück. Eine indiskutable Leistung in der ersten Halbzeit, in der Stefan Völkers nur der Treffer zum 1:0 gelang, in der Benjamin Murray zwei, Völkers einen Siebenmeter nicht verwandelte, von den Außenangreifern nur Patrick Ranzenberger, dessen Vertrag zum Saisonende einvernehmlich aufgelöst wird, einen einzigen Treffer erzielte, reichte zu einem glücklichen Remis zur Pause. Das Versagen von der Siebenmeterlinie setzte sich nach der Pause fort, erst im fünften Versuch war Markus Bowe mit einem Siebenmeter erfolgreich. Danach war nach der dritten Verwarnung Schluss für den Kreisläufer. Symptomatisch die Schlussphase: Michael Krupski trifft nur den Pfosten, Völkers und Ranzenberger scheitern am Torwart. Die vierte Chance in Folge, aus dem 27:26 einen Zwei-Tore-Vorsprung zu machen, versiebt Till-Oliver Rudolphi - per Siebenmeter, der fünfte Fehlversuch von der Linie. Zum Glück war wenigstens im zweiten Durchgang Verlass auf Stefan Völkers, der eine Minute vor Schluss zum 29:28 trifft. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Nach einer Auszeit bleiben dem SV Beckdorf fünf Sekunden zum Abschluss, der Ball geht verloren, die Gäste starten einen Tempogegenstoß, der durch Foul unterbunden wird. Drei Sekunden vor Schluss entscheiden die Unparteiischen auf Siebenmeter für Flensburg. Thorsten Detjen hält, die Halle steht Kopf. Mario Allendörfer warf zehn Treffer.

Mit dem letzten Aufgebot war der VfL Fredenbeck zum Tabellenführer HSG Tarp-Wanderup gereist und lieferte ein "sensationelles Spiel" ab, wie Trainer Tomasz Malmon lobte. Allerdings nur in der ersten Halbzeit, da führten die Fredenbecker schon mit fünf Toren, verspielten diesen Vorsprung bis zur Pause auf einen Treffer (19:18). "In der zweiten Hälfte war der Akku einfach leer", sagte Trainer Malmon. Der Drittliga-Tabellenführer setzte sich am Ende mit 34:29 durch. "Vielleicht ein bisschen zu hoch", so Malmon. Der VfL Fredenbeck war mit nur zwei Auswechselspielern in die Treenehalle nach Tarp gereist, darunter Arthur Glanz als Kreisläufer aus der zweiten Mannschaft. "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen", sagte der Trainer, sie habe dem Spitzenreiter Paroli gegeben. Tarp war cleverer und hat seine Chancen genutzt. Jetzt hat der VfL Fredenbeck erst einmal 14 Tage Pause, trifft nach Ostern auf Bad Doberan. "Ich hoffe, dass einige Spieler bis dahin ihre Verletzungen und Krankheiten auskuriert haben", sagte Malmon, der aus den letzten drei Spielen drei Siege fordert. Marcin Waryas (Mandelentzündung) und Birger Tetzlaff (gesperrt) und die Dauerverletzte fehlten. Maik Heinemann und Lukas Kraeft (beide 7) trafen am besten.

Aufgelöst hat der VfL Fredenbeck mit sofortiger Wirkung den Vertrag mit Linkshänder Timo Meyn, der in der neuen Saison zum TSV Bremervörde wechselt. Er habe sich vereinsschädigend verhalten und mehrfach unentschuldigt gefehlt. Das sei ein absolut respektloses Verhalten gegenüber seiner Mitspieler.