Beim Treffen der Fußballzwerge der SG Salzhausen/Garlstorf eifern die jüngsten Fußballer ihren Vorbildern nach

Salzhausen. Es wird spannend als Schiedsrichterin Marie Achenbach - gerade 14 Jahre alt und zum ersten Mal überhaupt im Einsatz - den Ball auf die Linie legt. Im Spiel zwischen dem MTV Borstel-Sangenstedt und dem SC Klecken beim 7. Treffen der Fußballzwerge in Salzhausen hatte keiner der jungen Spieler das Tor getroffen. Jetzt müssen sie im Entscheidungsschießen einen Sieger finden. Mit der Pieke dreschen die meisten den Ball neben das Tor oder direkt in die Arme des Torwarts. Erst Sebastian Larena im knallgelben Trikot des SC Klecken versenkt als sechster Schütze den Ball im Tor. Seine Mitspieler reißen die Arme in die Höhe.

"Die richtigen Jubelposen nach einem Tor lernen sie am schnellsten", sagt auf der Tribüne eine Mutter und lacht. "Das sehen sie ja im Fernsehen. Und das ist das Erste, was sie von ihren großen Vorbildern übernehmen." Sieg oder Niederlage ist für fünf Jahre alte Mädchen und Jungen noch nicht so wichtig. Wohl aber, dass Papa oder Mama in der Nähe sind und dass die ihren kleinen Fußballer in die Arme nehmen, falls er stürzt oder einen Tritt abbekommt.

Für Tom, fünf Jahre alt, war es sein erstes Fußballturnier und irgendwie auch ein weiterer Schritt ins Leben. "Er hat von vornherein darauf bestanden, dass der Papa dabei ist", erzählte seine Mutter, die mit den jüngeren Töchtern den Sonntag beim Fußball verbringt. "Toll, wie kameradschaftlich die Kleinen miteinander umgehend und dass alle so fröhlich sind", sagte sie.

Am ersten Tag trafen beim Treffen der Fußballzwerge je 16 Mannschaften in der Altersklasse U 10 und U 8 aufeinander. Die Knirpse, die im Rudel hinter dem Ball her rennen, sind gerade mal fünf Jahre alt, und für viele ist es überhaupt das allererste Mal, dass sie in den Trikots ihrer Vereine an einem Fußballturnier teilnehmen. Die jungen Kicker, die nebenan in der größeren Halle ihre Turniere bestreiten, sind schon ein Jahr älter. Da sind schon erste Spielzüge zu erkennen, die ersten kleinen Erfolge für die Jugendtrainer.

"Das sieht schon gut aus, obwohl wir den Kleinen im Winter nur eine Trainingszeit in der Halle anbieten können", wie Turnierleiter Christian Richter von der SG Salzhausen/Garlstorf erwähnt. "Und selbst das wird von Jahr zu Jahr problematischer, weil die Schulen ja immer häufiger bis in den Nachmittag hinein die Hallen belegen."

Richtig laut wird es auf der Tribüne, als das U 6-Team des Gastgebers Salzhausen gegen die Mannschaft des TSV Auetal um den Sieg kämpft und ein selbstbewusstes, blondes Mädchen den Jungen vormacht, wie es geht. Die kleine Luisa Springgut setzt sich gegen zwei Jungen durch, schießt und freut sich über das 1:0. Minuten später macht sie auch das 2:0, Simon Buttchereit trifft danach noch zum 3:0-Endstand.

30 Helfer waren in Salzhausen an zwei Turniertagen im Einsatz. Weil vor allem die Eltern für das Catering sorgten, wird am Ende ein erklecklicher Betrag für die Jugendarbeit der SG Salzhausen/Garlstorf übrig bleiben, die mit 17 Jugendmannschaften am Spielbetrieb teilnimmt.

5120 Euro kamen durch die gemeinsame Spendenaktion mit Radio Hamburg für den keinen Baily zusammen, einen schwerstbehinderten 14 Jahre alten Jungen. "Unfassbar, das ist das erfreulichste Ergebnis der Turniertage", freute sich am meisten Maik Heuschkel , der Vorsitzende der SG Salzhausen/Garlstorf. "Auf diese Summe dürfen wir alle stolz sein."