SV Beckdorf gewinnt in der 3. Handball-Liga 41:36 gegen HSV Hannover. VfL Fredenbeck siegt bei der SG Kropp 29:26

Beckdorf/Fredenbeck. Bei der Vorstellung der Spieler bekam Rechtsaußen Hendrik Klindworth vom Drittligisten SV Beckdorf den lautesten Applaus. Als hätten die Handballfans in der Halle Auf dem Delm geahnt, dass der Publikumsliebling eines seiner besten Spiele abliefern wird. Doch der wahre Grund war, dass eine Handvoll Studenten ihren Kommilitonen unterstützten. "Die sind nur gekommen, um mich spielen zu sehen", erzählte der Außenangreifer stolz, der beim 41:36 gegen HSV Hannover mit elf Toren bester Werfer war und entscheidenden Anteil am Sieg hatte. Jetzt werde er seine Kommilitonen wohl häufiger einladen, scherzte "Hinni", wie er nur genannt wird. Wie aufgedreht spielte der gerade 24 Jahre alt gewordene Rechtsaußen, der sich zehn Minuten vor Schluss den einzigen Fehlwurf leistete, bis dahin neun Tempogegenstöße vollendete, einen Treffer aus dem Spiel heraus erzielte und Sekunden vor der Pause schlitzohrig vom Mittelkreis zum 22:16 traf.

Doch auch Rückraumspieler Till-Oliver Rudolphi (5 Tore) präsentierte sich stark verbessert in Abwehr und Angriff. "Ich glaube, er hat endlich begriffen, welches Potenzial in ihm steckt", sagte Trainer Uwe Inderthal über Rudolphi, der es diesmal seine ganze Kraft in die Torwürfe einbrachte.

Bis zum Schluss profitierte Beckdorf von der 5:1-Führung nach fünf Minuten. Hätten auch noch die Torhüter Thorsten Detjen und der nach 20 Minuten eingewechselte Stefan Stielert Normalform erreicht, wäre ein noch höherer Sieg herausgesprungen. Stielert parierte immerhin zwei Siebenmeter. Der "stärkste Rückraum der Liga", also Stefan Völkers und Mario Allendörfer blieb hinter den Erwartungen zurück. Völkers brachte es auf "nur" neun Treffer, davon zwei Siebenmeter, aber auch ebenso viele Fehlwürfe. Basis des Erfolgs, mit dem sich Beckdorf auf Platz sechs verbesserte, war die Abwehrarbeit in der ersten Halbzeit.

Für Beckdorf ging damit ein erfolgreiches Jahr zu Ende. In der vergangenen Saison war Beckdorf stärkstes Team der Rückrunde, jetzt beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz sechs Zähler. "Wir können zufrieden sein", so Inderthal trotz weiter anhaltendem Verletzungspech. Als Nächster muss sich Klaus Meinke einer Operation an der Patellasehne unterziehen und fehlt deshalb zum Rückrundenstart am 15. Januar im Heimspiel gegen Henstedt-Ulzburg, wie wahrscheinlich auch der an einer Schulterverletzung laborierende Ben Murray. Manager Sven Jonas will die Pause nutzen, um die Verträge mit Inderthal und dem Gros der Spieler zu verlängern. Nur Mario Allendörfer (bis 2013) und Ben Murray und Patrick Ranzenberger (beide bis 2012) sind langfristig an den Verein gebunden.

Eigentlich müssten sich der VfL Fredenbeck über das 29:26 (15:12) bei der SG Kropp/Tetenhusen/Dithmarschen freuen. Denn damit schließen die VfL-Cracks die Vorrunde als Vierter ab und sind in Reichweite des Spitzentrios. Doch die Freude ist getrübt. Die rote Karte für Birger Tetzlaff und die Verletzung von Pascal Czaplinski sind Wermutstropfen. "Die Karte für Birger kann man geben", sagt Trainer Tomasz Malmon. Der Kreisläufer muss mit einer Sperre rechnen, weil über die Disqualifikation ein Bericht geschrieben wurde. Rückraumspieler Czaplinski hat Schmerzen im Wurfarm, erst eine genauere Untersuchung im Krankenhaus wird die Verletzung diagnostizieren.

"Wir haben nicht das Niveau der Vorwoche erreicht", sagt Trainer Malmon. Dennoch kamen die Fredenbecker vor 250 Zuschauern zu einem Auswärtssieg. Im Blickpunkt standen Fredenbecks Außenspieler Lukas Kraeft (7 Tore), Ghenadi Golovici und Martin Stumps (je 6) waren am erfolgreichsten. Jetzt geht Fredenbeck in die Weihnachtspause. Zweimal wird in dieser Woche locker trainiert, am 3. Januar beginnt die Rückrunden-Vorbereitung.