Ein packendes Handballderby vor 1100 Zuschauern in der Geestlandhalle. Die Hausherren demonstrieren ihre Heimstärke und gewinnen mit 25:23

Fredenbeck/Beckdorf. In der Halbzeitpause waren die Fans aus Beckdorf obenauf, sangen und waren fröhlich. Ihre Drittliga-Handballer führten vor 1100 Zuschauern in der Geestlandhalle im Kreisderby gegen den VfL Fredenbeck mit 14:9, der Sieg schien in greifbarer Nähe. Trainer Tomasz Malmon schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, wie verwandelt kehrten die Gastgeber zurück auf das Parkett und holten Tor um Tor auf. Nach 60 Minuten durften die "blauen Jungs" jubeln - mit 25:23 hatten sie das Landkreisderby gewonnen und erneut ihre Heimstärke demonstriert. In dieser Saison bleibt der VfL Fredenbeck in der Geestlandhalle ungeschlagen.

Trainer Thomas Malmon lobte sein Team. "Die Jungs haben Charakter gezeigt und nie aufgegeben", sagte er. Vor allem freute er sich über die Leistungssteigerung seiner Akteure, die in der ersten Halbzeit nicht zu ihrem Spiel fanden und besonders im Rückraum eklatante Schwächen offenbarten.

Uwe Inderthal, der Beckdorfer Trainer, war nach der deutlichen Führung in der ersten Hälfte mit einem beruhigenden Gefühl in die Kabine gegangen. In der Endphase war der agile Trainer, der unermüdlich an der Seitenlinie hin- und herrannte, mit seinen Nerven am Ende. Uwe Inderthal handelte sich sogar eine Zwei-Minuten-Strafe ein, weil er mit den Entscheidungen der Schiedsrichter unzufrieden war. Und nach dem Pfostentreffer von Hendrik Klindworth, der eine erneute Führung bedeutet hätte, schmiss der Beckdorfer Trainer die grüne Karte auf den Boden und trat gegen die Holzhallenwand. Der Frust saß tief bei Uwe Inderthal, denn im Gegenzug erhöhte der VfL Fredenbeck auf zwei Tore. Das Derby war entschieden. "Der VfL Fredenbeck war am Ende cleverer", sagte Uwe Inderthal, der den erkrankten Torjäge Stefan Völkers (Nasen-Nebenhöhlenentzündung) erst acht Minuten vor dem Ende einwechselte. Völkers, geschwächt von seiner Erkrankung, traf nur einmal und warf einen Siebenmeter am Tor vorbei. Und auch die Kreise von Rückraumakteur Mario Allendörfer, der zwar mit fünf Toren die meisten Treffer erzielt hatte, störten die Fredenbecker. Birger Tetzlaff kümmerte sich als vorgezogener Abwehrspieler um den früheren Zweitligaspieler.

Dabei war der Einsatz von Tetzlaff vor der Begegnung noch fraglich. Er hatte sich in der Vorwoche eine Platzwunde am Kopf zugezogen, musste im Krankenhaus behandelt und konnte nicht trainieren. Im Derby war davon nichts zu spüren, acht Tore sprechen eine deutlich Sprache.

Das Landkreisderby ließ spielerischen Glanz vermissen, lebte von seiner Spannung.

Die Torschützen, VfL Fredenbeck: Birger Tetzlaff (8), Marcin Waryas (5), Martin Stumps (3), Vito Clemens (3), Ghenadi Golovici (3), Michael Schmidt (2), Pascal Czaplinski (1);

SV Beckdorf: Mario Allendörfer (5), Till-Oliver Rudolphie (3), Ben Murray (3/2), Markus Bowe (3), Hendrik Klindworth (3), Patrick Ranzenberger (2), Michael Krupski (1), Alexander Kientopf (1), Stefan Völkers (1)