Buxtehuder Bundesligateam besiegt Meister HC Leipzig mit 30:23. Jetzt kommt Esbjerg im Europacup

Buxtehude. Die Stimmung in der Halle Nord schwappte regelrecht über nach dem 30:23-Erfolg der Buxtehuder Handball-Frauen über den deutschen Meister HC Leipzig. Die Spielerinnen ließen sich von den 1400 Besuchern feiern - und das hatten sie sich redlich verdient. "Mit Kampf, eisernem Willen und Leidenschaft haben wir Leipzig besiegt", sagte Trainer Dirk Leun. Auch er genoss den Erfolg, seinen ersten Sieg mit dem Buxtehuder SV gegen den HC Leipzig. Seine Mädels bescherten ihm noch eine weitere Freude, mit nun 18:2 Punkten haben sie sich die Tabellenspitze in der Bundesliga erobert - zumindest bis zum Sonntag.

Auch ein Grund für die euphorische Stimmung in der Halle Nord. "Wir haben den besten Saisonstart aller Zeiten hingelegt", sagte auch ein strahlender Manager Peter Prior. Zugleich appellierte er an die Zuschauer, das BSV-Team auch am morgigen Sonnabend zu unterstützen, wenn es in der dritten Runde des EHF-Pokals gegen das Team Esbjerg aus Dänemark geht (Anwurf 16 Uhr, Halle Nord). Trainer Leun hofft ebenfalls auf viele Zuschauer, denn genau wie gegen Leipzig werde seine Mannschaft von der Unterstützung der Fans getragen. Karten sind noch reichlich zu haben.

Gegen den deutschen Meister HC Leipzig hat die Unterstützung der Fans richtig geholfen. Vor allem die Art und Weise, wie dieser Sieg zustande kam, beeindruckte die 1400 Besucher. "Wir haben ein klasse Spiel und Handball vom Feinsten gesehen", sagten Trainer Dirk Leun und auch der Leipziger Coach Heine Jensen fast unisono. Auch wenn er von einem verdiente Buxtehuder Erfolg sprach und es nicht als Entschuldigung werten wollen, habe man seiner Mannschaft die strapaziösen englischen Wochen angesehen. Erst am Montag kehrte der HC Leipzig vom Champions-League-Spiel aus Debrecen in Ungarn zurück, musste am Mittwoch schon wieder nach Buxtehude reisen.

In der Schlussphase war der Meister dem Buxtehuder SV unterlegen, der mit einer unbändigen Moral kämpfte und dafür belohnt wurde. Die Stärke des Teams spiegelt sich auch in der Torschützenliste wieder. Es gibt keinen "Star in dieser Mannschaft", gleich sieben Spielerinnen waren mit ihren Treffern am Torreigen beteiligt. Isabell Klein, Lone Fischer, Diane Lamein und Jana Stapelfeldt waren je fünfmal erfolgreich. Und dennoch gibt es zwei Spielerinnen, die sich besonders in die Herzen der Fans spielten. Stefanie Melbeck, die in der ersten Halbzeit umknickte und für besorgte Mienen auf der Tribüne sorgte. In der zweiten Hälfte kam sie wieder, und wie. In ihrer unnachahmlichen Art riss sie ihre Mitspielerinnen mit, verwandelte erneut einen Siebenmeter und wurde von den Fans gefeiert. Genau wie die neue Torhüterin Jasmina Jankovic, die nach 40 Minuten für Debbie Klijn eingewechselt wurde und mit tollen Paraden einen Einstand nach Maß feierte.

Gegen Esbjerg müsse Buxtehude am Sonnabend noch einmal zulegen, so Dirk Leun. Trainer Jan Paulsen hat seinen "Star" im Rückraum, Marta Mangue Gonzalez, die auf Erfahrungen aus Welt- und Europameisterschaften und Olympische Spiele zurückgreifen kann, zuletzt geschont. Leun: "So etwas konnten wir uns nicht erlauben." Der Fuß von Steffi Melbeck sei nicht weiter angeschwollen, sie werde wohl spielen können. "Esbjerg ist uns physisch überlegen", erwartet Dirk Leun wieder ein schweres Spiel für den Buxtehuder SV. Sein Ziel: Fünf Tore vorlegen.