Mit Bogenschießen stimmen sich die Handball-Frauen auf das heutige Bundesliga-Nordderby gegen den VfL Oldenburg ein

Buxtehude. Mit einer besonderen Methode haben sich die Handball-Frauen des Buxtehude SV auf das Bundesliga-Nordderby am heutigen Mittwoch gegen den VfL Oldenburg vorbereitet. Beim traditionellen Mannschaftsabend wandelten die Handballerinnen auf den Spuren von Wilhelm Tell, der nach einer Sage mit einer Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schoss. Beim 1. Bogenschießclub Nordheide lernten die Handballerinnen in der Sporthalle Welle den Umgang mit Pfeil und Bogen.

Ins Schwarze treffen wollen die Buxtehuder Bundesliga-Frauen auch heute Abend, wenn der VfL Oldenburg um 19.30 Uhr in der Halle Nord aufläuft. Für Trainer Dirk Leun eigentlich ein Spiel wie jede andere Bundesligapartie auch. Wenn da nicht die Emotionen wären, die "in der Stadt überall zu spüren sind", wie er sagt. Und das hängt vor allem mit dem Oldenburger Trainer Leszek Krowicki zusammen, der fünf Jahre den BSV trainiert hat und dann gehen musste.

Dirk Leun weiß um die Stimmung, die das Nordderby mit sich bringt. Für ihn zählt nur die sportliche Rivalität. Und da will er am liebsten die Erfolgsserie fortsetzen, die seine Mannschaft mit 10:2 Punkten bisher in der Bundesliga hingelegt hat. Zudem möchte der Buxtehuder Coach endlich auch einmal gegen Oldenburg gewinnen. Bisher ist ihm das in seiner Buxtehuder Zeit nicht vergönnt gewesen, nur einen Punkt holten die BSV-Frauen unter Dirk Leun in der Vorsaison. Rückraumspielerin Jana Stapelfeldt traf mit dem letzten Freiwurf zum Unentschieden.

Dirk Leun erwartet eine Begegnung auf Augenhöhe, wünscht sich deshalb eine entsprechende Zuschauerkulisse. Die Unterstützung der Fans könnten eine große Hilfe sein.

Personell hat der Buxtehuder SV weiterhin einige Sorgen. Neben Maxi Hayn und Jana Krause fällt auch Susanne Petersen mit Kniebeschwerden bis zum Jahresende aus. Auch der Einsatz von Josephine Techert ist unsicher, die Bänderverletzung im Wurfarm macht der Rückraumspielerin arg zu schaffen. "Es ist ein Risiko, sie einzusetzen", sagt Dirk Leun.

Alisa Oehme aus der zweiten Mannschaft steht erneut im Bundesligakader, die kleine Außenspielerin kam auch schon im Europacup gegen Zaporozhye aus der Ukraine zum Einsatz und erzielte ihre ersten beiden Tore in einem internationalen Wettbewerb. Nachwuchstalent Jessica Oldenburg wird nach ihren guten Auftritten im Europacup mit insgesamt zehn Treffern eine Alternative im linken Rückraum darstellen. Und auch Linkshänderin Friederike Lütz ist nach langer Pause wieder bedingt einsetzbar. Im Tor muss Dirk Leun weiter auf die holländische Nationaltorhüterin Debbie Klijn setzen. Die Suche nach einem Ersatz für Jana Krause geht weiter, am Donnerstag gibt es ein Gespräch mit einer potenziellen Nachfolgerin.

Auch wenn Dirk Leun der Bundesligapartie gegen den VfL Oldenburg Priorität einräumt, ist der Blick heute Mittag auf Wien gerichtet. Dort wird beim Europäischen Handballverband die dritte Runde im EHF-Cup ausgelost, die der Buxtehuder SV mit zwei eindrucksvollen Siegen gegen das Team aus der Ukraine erreicht hat. Auch wenn Dirk Leun nicht gerade einen Wunschgegner hat, würde er ein vermeintlich leichteren Gegner aus Griechenland begrüßen. Es kann aber auch anders kommen, im Lostopf sind Teams aus Spanien und Dänemark, selbst Bayer Leverkusen könnte gezogen werden.