Serienmeister der Vorjahre kann den neuen Meister Rene Münnich vor 1500 Besuchern auf dem Estering Buxtehude nicht von Platz eins verdrängen
Buxtehude. Spannung pur auf dem Buxtehuder Estering. Auch die Finalläufe um die deutsche Rallycross-Meisterschaft haben wieder einmal bewiesen, dass auf dem Traditionsring in Buxtehuder packender Motorsport geboten wird. Die Verantwortlichen des Automobilclubs Niederelbe (ACN) zeigten sich mit der 122. Rallycross-Veranstaltung auf ihrem Estering zufrieden. 1500 Besucher haben bei herbstlichen Temperaturen mit strahlendem Sonnenschein ein spannendes Saisonfinale gesehen.
Vor allem in der gemeinsamen Wertung der Division 1a und 4 erlebten die Motorsport-Fans ein dramatisches Finale. Rolf Volland als Seriensieger der vergangenen Jahre nahm den Kampf auf und wollte den führenden Fahrern den Titel streitig machen. Der deutsche Meister der Vorjahre setzte sich im Finale mit seinem Skoda Fabia Mk2/5J durch und gewann das letzten Saisonrennen. Den Titelgewinn von René Münnich mit seinem Skoda Fabia Mk1/6Y konnte Volland aber nicht verhindern, er schob sich im Gesamtklassement aber noch auf Rang zwei vor dem einstigen Europameister Sven Seeliger auf Ford Fiesta ST. Mandie August (Skoda Fabia Mk1/6Y), die Lebensgefährtin von Rene Münnich, landete als beste Frau auf Rang vier vor Jürgen Klaenhardt mit Peugeot 206 aus Ahrensburg und dem ACN-Vorsitzenden Andreas Steffen (Peugeot 206).
Pechvogel des Finales in Buxtehude war Andreas Kramp aus Reinbek, der vor dem Rennen auf Rang zwei der Meisterschaft lag und Chancen auf den Titel hatte. Andreas Kramp qualifizierte sich nur für das B-Finale und musste dort gewinnen, um seine Titelchancen zu wahren. Dies misslang bereits in der ersten Kurve, der Opel Ascona drehte sich. Der Reinbeker wurde von Rolf Volland nicht vom Siegerpodest verdrängt. Jürgen Klaenhardt, mit 74 Jahren der älteste Rallycross-Fahrer Europas, war nach längerer Krankheitspause im letzten Rennen der Saison am Start und war gleich wieder in seinem Element. Der Ahrensburger Kaufmann, der auf der Reeperbahn in Hamburg mit seinen dänischen Hot Dogs berühmt wurde, ist in Buxtehude von einem Kamerateam des Norddeutschen Rundfunks (NDR) begleitet worden. "Das Fernsehteam hat mich und das Auto von allen Seiten gefilmt", sagte er. Die Aufnahmen sollen am Mittwoch im Hamburg-Journal gezeigt werden. Mit seinem fünften Platz zeigte sich der Oldie zufrieden, ans Aufhören denkt er noch lange nicht.
In der Königsklasse der Division 1 - Supercars mit Allrad und über 550 PS - geht der Titel des deutschen Rallycross-Meisters nach Österreich. Mit seinem fünften Saisonsieg sichert sich Willy Salzgeber im Ford Focus T16 4x4 den Meistertitel vor seinem Landsmann Ignaz Schneider im Lancia Delta Integrale. Der Stormarner Frank Eichelberg belegte im Finale mit seinem Audi A4 Quattro den dritten Platz.
Der Sieg im DRX-Cup in der Division 5 holte sich ein Lokalmatador. Ralf Goltz vom Automobilclub Niederelbe setzte sich durch, konnte seinen Buxtehuder Teamkollegen Sven Kobrow trotz eines Getriebeschadens in der letzten Runde in Schach halten. Die DRX-Trophy (Division 6) sichert sich Ulrich Riese, der mit seinem VW Polo nur im letzten Drittel des Tagesergebnisses einlief, aber den Titel mit nach Kassel nimmt.
Die Ergebnisse
Division 1: 1. Willy Salzgeber (Österreich), Ford Focus T16 4x4, 2. Willi Streitler (Österreich), Nissan Sunny GTI-R, 3. Frank Eichelberg, Audi A4 Quattro
Gesamtklassement: 1. Willy Salzgeber 126 Punkte, 2. Ignaz Schneider 114, 3. Willi Streitler 77
Division 1A: 1. Rolf Volland, Skoda Fabia, 2. René Münnich, Skoda Fabia, 3. Sven Seeliger, Ford Fiesta, 4. Mandie August, Skoda Fabia, 5. Jürgen Klaenhardt, Peugeot 206, 6. Andreas Steffen, Peugeot 206; Gesamtklassement: 1. René Münnich 122, 2. Rolf Volland 111, 3. Sven Seeliger 103
Division 4: Jens Mikkelsen (Dänemark), Alfa Romeo 145, 2. Swen Grupe, VW Golf Mk2 GTI 16V, 3. Jef Mertens (Belgien), Opel Astra F
Division 5: 1. Ralf Goltz, Citroën AX GTi, 2. Sven Kobow, Peugeot 106, 3. Björn Brüning-Zedler, Citroën AX GTi; Gesamtklassement: 1. Ralf Goltz 125, 2. Sven Kobow 117, 3. Björn Barkhoff 91