Hummel-Charitiy-Cup in Fredenbeck, Rhein-Neckar-Löwen gewinnen

Fredenbeck. Oliver Roggisch stand im Mittelpunkt. Und der Handball-Weltmeister von 2007 von den Rhein-Neckar-Löwen erfüllte alle Autogrammwünsche der Fans, ließ sich vor allem mit den jungen Mädchen fotografieren, deren Herzen der Modellathlet im Nu erobert hatte und die Schlange standen. Nicht weniger beliebt war Karol Bielecki in der Geestlandhalle. Polnische Landsleute saßen unter den 700 Zuschauern und bescherten dem Vizeweltmeister einen besonderen Empfang. Karol Bielecki zeigte beim Hummel-Charity-Cup in Fredenbeck, wie wertvoll er für die Rhein-Neckar-Löwen in der Bundesliga ist. Vor zwei Monaten hatte der Rückraumspieler bei einem Länderspiel zwischen Polen und Kroatien nach einem Unfall sein linkes Augenlicht verloren. Dass der wurfgewaltige Handballer von seiner Torgefährlichkeit nichts eingebüßt hat, bewies der Zweimeterriese jetzt eindrucksvoll.

Die Rhein-Neckar-Löwen setzten sich nicht nur in der Vorrunde gegen den Gastgeber VfL Fredenbeck mit 25:13 und Saint Raphael mit 36:31 durch, sie holten sich auch einen Tag später beim Finale in Bad Bramstedt den Hummel-Charity-Cup 2010. Im Endspiel setzten sich die Badener erneut mit 24:20 gegen die Franzosen aus Saint Raphaël durch und bekamen den Siegerscheck in Höhe von 2000 Euro, den sie für eine wohltätige Sache spenden werden. Das Bruderduell gegen Kooperationspartner AG Kopenhagen fiel aus, weil die Dänen ihr Halbfinale gegen Saint Raphaël verloren hatten. Die Rhein-Neckar-Löwen hatten zuvor im Halbfinale wenige Probleme mit dem HC Midtjylland und besiegten den dänischen Aufsteiger deutlich mit 31:15.

Tomasz Malmon vom VfL Fredenbeck war mit der Vorstellung seiner jungen Mannschaft zufrieden. Die Erwartungshaltung des neuen Trainers an sein Drittligateam war vor dem Turnier nicht hoch. Mit dem Bundesligateam aus Baden und Saint Raphael aus Frankreich ging es gegen zwei Spitzeteams mit vielen Weltklassespielern. Und da verkauften sich die Fredenbecker beim ihrem Heimauftakt in der Geestlandhalle recht ordentlich. Phasenweise sahen die Zuschauer guten Handball ihres Teams. Erstmals im Blickpunkt der Öffentlichkeit standen die Neuzugänge Ghenadi Golovici, Timo Meyn, Björn Scholvin und Lars Kratzenberg.

Die Fredenbecker haben noch vier Wochen Zeit, sich für die Saison in der neuen Dritten Liga einzuspielen. Erst am 18. September müssen die Akteure von Tomasz Malmon zum BFC Preußen Berlin reisen. Das erste Heimspiel lässt noch länger auf sich warten, am 2. Oktober kommt der Stralsunder HV in die Geestlandhalle.

Zufrieden ist auch Werner Harjus von Intersport Mohr aus Dollern, mit dessen Unterstützung der Hummel-Charity-Cup möglich gemacht wurde. Allerdings hätte auch er sich ein paar Zuschauer mehr gewünscht. "Wir bieten Weltstars zum Anfassen", sagte er, "wo gibt es noch so etwas." Die jugendlichen Fans kamen hautnah an ihre Idole heran, und die Stars erfüllten bereitwillig alle Autogrammwünsche und ließen sich für das Familienalbum fotografieren.

Am Rande des Turniers dachte Werner Harjus über die Fortsetzung des Charity-Cups nach. Und da hegt der Intersport-Geschäftsführer einen besonderen Wunsch: Zu gern würde er das Finale des Wohltätigkeitsturniers des dänischen Sportartikelherstellers nach Fredenbeck holen. Warum nicht schon 2011?