Handballerinnen erreichen Play-off-Halbfinale und sind schon wieder unterwegs zum Pokal-Final-Four nach Göppingen

Buxtehude. Heute Morgen, pünktlich um 8 Uhr, sind die Handball-Damen des Buxtehuder SV ins 700 Kilometer entfernte Göppingen gereist, wo sie am Wochenende um nationale Pokalehren spielen. Zum zweiten Mal in Folge hat sich das Bundesligateam von Trainer Dirk Leun für das Final Four im deutschen Pokalwettbewerb qualifiziert, im Vorjahr ging das Finale gegen den Thüringer HC verloren. Im Halbfinale trifft der Buxtehuder SV am Sonnabend um 17 Uhr auf Bayer Leverkusen, zuvor stehen sich in der EWS-Arena der HC Leipzig und VfL Oldenburg (15 Uhr) gegenüber.

Auch wenn Trainer Dirk Leun die Favoritenrolle von sich weist, ist seine Mannschaft nach dem souveränen 35:20-Erfolg im Rückspiel des Play-off-Viertelfinales gegen Frisch Auf Göppingen einer der ersten Titelanwärter. "Es gibt keinen Favoriten, das wird eine Partie auf Augenhöhe", sagt Trainer Dirk Leun. In Göppingen geht es wieder bei Null los. Ziel der Buxtehuder Frauen ist das Erreichen des Pokalfinales, das am Sonntag um 15 Uhr beginnt.

Und der Traum aller Buxtehuder wäre der Pokalsieg - es wäre der erste in der 23-jährigen Bundesligageschichte und würde glänzend zum Jubiläum des BSV passen, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert.

Jegliche Titelgedanken spielen bei Dirk Leun aber derzeit keine Rolle. Der Fokus liegt beim Final-Four-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen. Das Team von Trainerin Renate Wolf hat sich ebenfalls im Meisterschaftshalbfinale behauptet, setzte sich gegen den VfL Oldenburg durch. Dirk Leun erwartet von seinen Frauen eine ähnliche engagierte und eindrucksvolle Leistung wie beim 35:20-Erfolg gegen Göppingen. Eine Viertelstunde waren beide Mannschaften ebenbürtig, erst dann setzten sich die Gastgeberinnen vor 1500 Fans in der Halle Nord immer mehr ab und kamen zum souveränen Sieg.

Der Buxtehuder SV konnte sich sogar leisten, seine Youngster einzusetzen. Mit der 19-jährigen Kreisläuferin Isabell Kaiser feierte eine Nachwuchsspielerin ihre Premiere in der Bundesliga, sie holte zwei Siebenmeter heraus und erzielte ihr ersten Bundesligator. Am Torreigen waren alle zwölf Feldspielerinnen beteiligt, Stefanie Melbeck war mit fünf verwandelten Siebenmetern am erfolgreichsten, Randy Bülau, Josephine Techert, Lone Fischer und Diane Lamein trafen je vier Mal. Der Vertrag mit Kreisläuferin Lamein ist um ein Jahr verlängert worden.

Am meisten freute sich Dirk Leun darüber, dass auch seine sogenannte zweite Garde überzeugte und nicht abfiel. Ein Indiz mehr für die gute Entwicklung in Buxtehude. Die Mannschaft hat dazugelernt und weiß, sich immer wieder zu steigern. Friederike Lütz zeigte unbändigen Einsatz, als sie einen Treffer in dreifacher Unterzahl erzielte. Das Erreichen des Halbfinales war ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk für Manager Peter Prior, der gestern 55 Jahre alt wurde. Sein größter Wunsch wäre es, wenn die Mannschaft ihm in Göppingen ein nachträgliches Geschenk bereitet.