Bundesliga-Handballerinnen erarbeiten sich bei Frisch Auf Göppingen einen Vier-Tore-Vorsprung. Für das Rückspiel am Mittwoch gibt es noch Karten

Buxtehude. Das schönste Tor sparten sich die Buxtehuder Handball-Damen bis zum Schluss auf. Katja Langkeit sprang von Linksaußen in den Kreis, nahm das Anspiel von Jana Stapelfeldt aus der Luft an und traf mit diesem Kempa-Tor zum 28:24-Endstand. Der Jubel der BSV-Damen hielt sich aber in Grenzen, denn noch steht dem Team von Trainer Dirk Leun ein schweres Stück Arbeit bevor. Um ins Play-off-Halbfinale der deutschen Meisterschaften einzuziehen, muss der Buxtehuder SV am kommenden Mittwoch, 25. April, in eigener Halle den Vier-Tore-Vorsprung gegen Frisch Auf Göppingen verteidigen.

Die Ausgangsposition für den Vizemeister des Vorjahres ist zwar gut, Trainer Leun weiß aber, wie viel Arbeit sein Team im Rückspiel noch leisten muss. Im Hinspiel in Göppingen entwickelte sich ein Spiel zweier gleichstarker Mannschaften. "Wir dürfen noch lange kein Haken machen", sagte Peter Prior, "müssen hoch konzentriert sein und dürfen Göppingen nicht unterschätzen." Der Manager des Buxtehuder SV kommentierte als Co-Moderator im Internet-Fernsehen das Spiel und zollte dem Gastgeber Respekt. Dabei hatte Frisch Auf im Programmheft von einer Begegnung zwischen David und Goliath gesprochen. Doch davon war in den 60 Minuten nichts zu spüren. Im Gegenteil, die Göppinger Handballerinnen von Trainer Aleksander Knezevic setzten ihre Vorgabe, den Favoriten so lange wie möglich zu ärgern, fast optimal um. In der 39 Minute drohte die Partie zu kippen, aber auch die Gastgeberinnen zeigten Nerven und vergaben beim Stand von 17:17 den möglichen Führungstreffer.

Trainer Dirk Leun reagierte, schickte Randy Bülau wieder als Spielmacherin zurück aufs Feld, nachdem er sie vorher vorsichtshalber rausgenommen hatte, um nicht ihren Ausschluss zu riskieren. Schon in der ersten Hälfte hatte Bülau zweimal eine Zeitstrafe erhalten. Das BSV-Team kämpfte sich zurück, erarbeitete sich wieder einen Vorsprung, der bis zum Abpfiff auf vier Treffer ausgebaut werden konnte.

Damit haben sich die Buxtehuderinnen eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Halle Nord erspielt. "Es ist aber noch keine Vorentscheidung gefallen", sag Manager Peter Prior. Dirk Leun und seine Damen erwarten noch einmal 60 intensive Minuten, ehe sie vom Halbfinale reden können. Dort könnte es wie im Vorjahr zu einem Duell mit dem HC Leipzig kommen, der das Hinspiel im Play-off-Viertelfinale beim Frankfurter HC mit 26:21 gewinnen konnte.

Aber soweit denkt in Buxtehude noch niemand. Zwei Tage Zeit hat Trainer Dirk Leun, um sein Team auf das Rückspiel vorzubereiten. Und der Coach wird alles daran setzen, das gesteckte Saisonziel zu realisieren und ins Halbfinale einzuziehen. Die BSV-Frauen müssen hoch konzentriert sein, Frisch Auf Göppingen wird alles daran setzen, den Rückstand wettzumachen.

Und das vier Tore im Handball durchaus aufzuholen sind, haben die Buxtehuder Damen schon mehrfach unter Beweis gestellt. Da werden schnell Erinnerungen an das Vorjahr wach, da verlor der BSV in Frankfurt/Oder mit neun Toren und dreht die Partie in eigener Halle. Soweit will Dirk Leun das Rückspiel gar nicht erst kommen lassen. Am liebsten wäre ihm ein erneuter Erfolg, um selbstbewusst zwei Tage später erneut nach Göppingen zu reisen, um dort am Sonnabend und Sonntag das Final Four auszutragen. Uneingeschränkt verlassen kann sich der Trainer auf seinen beiden ältesten Spielerinnen Stefanie Melbeck und Diane Lamein. Beide standen 60 Minuten auf dem Parkett, Linkshänderin Melbeck war mit acht Treffen (zwei Siebenmeter) erfolgsreichste Werferin. Peter Prior sprach von "einem großen Auftritt der alten Dame", die vor einer Woche ihren 35. Geburtstag feierte. Diane Lamein und Katja Langkeit gehörten mit je sechs Treffern ebenfalls zu den besten Werferinnen. Auch Josephine Techert und Friederike Lütz spielten einen guten Part, im Tor wechselten sich Jana Krause und Antje Lenz ab.