Die Vereine der Bezirksliga Süd ziehen vor dem Start der Rückrunde Bilanz. Albanische Fußballer sind Tabellenerster.

Harburg. Auch an diesem Wochenende gibt es in der Bezirksliga Süd nur ein reduziertes Programm, der Hamburger Fußball-Verband erlaubt nur den Vereinen Pflichtspiele auszutragen, die einen Kunstrasenplatz haben, alle anderen Spiele sind abgesagt. Zeit, um Bilanz zu ziehen. Zum Erstaunen vieler Experten steht die Fußballer des Klub Kosova unangefochten an der Tabellenspitze. Aber ist das wirklich eine Überraschung? Der Start war holprig mit einer Niederlage und zwei Unentschieden. Dann kam das Team von Trainer Thorsten Beyer richtig ins Rollen und sieben Siege in Folge brachten die Tabellenführung.

Besonders die Defensive um den umsichtigen Burhan Bedrolli ist hervorzuheben, dazu besiegte das spielstarke Kosova-Team alle Verfolger. "Die Mannschaft lebt durch ihren eigenen Stolz", beschreibt Trainer Thorsten Beyer das Erfolgsgeheimnis, "die Eigendynamik die sich daraus entwickelt hat, macht das Spiel ehr viel besser."

Beim Buxtehuder SV als Tabellenzweiter war nach dem miserablen Start die Stimmung nicht gerade positiv. Trainer Rene Klawon musste mit Fahdi Hamze und Dogan Öküzbogan auf Offensivspieler verzichten. "Wir brauchen eine Siegesserie, sonst können wir uns unsere Zielsetzung abschminken", sagte er. Die Spieler erkannten die Zeichen der Zeit, der Buxtehuder SV ist seit neun Spielen unbesiegt. Der BSV will und muss in die Landesliga. In den vergangenen Jahren als Dritter und Vierter scheiterte das Team zweimal knapp. Auf dem dritten Tabellenplatz, punktgleich mit Buxtehude, steht der Aufsteiger TuS Finkenwerder. Die Offensive ist das Paradestück, Claas Rehder und Kai Vollpott bilden ein gefährliches Sturmduo und schossen ihre Elf in die Nähe der Aufstiegsplätze. 52 Tore in 18 Spielen sind der Höchstwert in der Staffel. Erst zum Ende der Hinrunde gab es einen Einbruch mit Niederlagen bei Kosova (1:5) und Buxtehude (0:4). Trainer Heinz Schmiedecke hat bisher einen starken Job abgeliefert und will diesen Weg weiter gehen.

In Lauerstellung liegen der SV Grün-Weiss Harburg (4.) und Harburger TB (5.). Die Mannschaft um Trainer Sven Siebert ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Bezirksliga. Nach einigen Jahren Landesliga und dem Aufstieg in die Verbandsliga folgten zwei Abstiege. In der Bezirksliga Süd spielt die oft defensiv agierende Elf eine gute Rolle. Nach neun Spielen stand Grün-Weiss mit an der Spitze, ehe ein schwarzer Oktober mit sechs sieglosen Spielen folgte. Nach drei Siegen sind die Grün-Weissen wieder auf Kurs, der Aufstieg noch nicht abgeharkt.

Beim Harburger TB träumte man nach sechs Wochen an der Tabellenspitze schon von der Landesliga. Die junge Mannschaft um Coach Ingo Brussolo war von einem Abstiegsplatz in die Spitzengruppe vorgestoßen. Aber gerade auswärts zeigten die Jungs von der Jahnhöhe, dass noch einiges fehlt, um eine entscheidende Rolle zu spielen. Niederlagen bei Kosova, Buxtehude und Grün-Weiss sorgten für Ernüchterung. Dahinter rangieren mit dem ESV Einigkeit Wilhelmsburg und dem starken Aufsteiger Panteras Negras, zwei Teams aus Wilhelmsburg. Während Einigkeit hinter den Erwartungen zurück blieb, zeigten die "Schwarzen Panther" erfrischenden Angriffsfußball. Lohn der Bemühungen, der Sieg bei Tabellenführer Kosova. Der Harburger SC (8.) hatte die bisherige Saison mehr mit Personalproblemen zu kämpfen und musste jede Woche mit einer anderen Mannschaft auflaufen. Als nichts mehr ging, wurde Trainer Papa Ndiaye und Torjäger Andreas Mischke reaktiviert, mit denen der HSC aus dem Keller marschierte. Im unteren Mittelfeld und damit im Abstiegskampf stehen der SV Wilhelmsburg (11.), Dersimspor (12.), TSV Neuland (13.) und SVS Mesopotamien (14.). In Wilhelmsburg, bei Dersimspor und bei Mesopotamien, sind mittlerweile neue Trainer auf dem Kommandostand. Bei "Meso" zeigten sich bereits erste Erfolgte. Unter Trainer Peter Casper gab es zuletzt fünf Spiele ohne Niederlage. Und auch beim TSV Neuland sorgen fünf Spiele ohne Niederlage nach einem miserablem Start für Aufbruchstimmung.