Volleyball-Damen von VT Aurubis Hamburg verlieren mit 1:3-Sätzen gegen Spitzenreiter Rote Raben Vilsbiburg

Neugraben. Imke Wedekind, Mannschaftsführerin vom Volleyballteam Aurubis Hamburg, war gefragt wie nie. Die 1,96 Meter lange Mittelblockerin mit der Trikotnummer 13 musste nach der 1:3-Niederlage (18:25, 25:17, 22:25, 25:27) ihres Teams gegen den Bundesliga-Tabellenführer Rote Raben Vilsbiburg Rede und Antwort stehen. Mit 18 Punkten gehörte Imke Wedekind vor 1562 Zuschauern in der CU-Arena von Neugraben zu den auffälligsten Spielerinnen bei den Gastgeberinnen. Die Mittelblockerin stand sicher in der Abwehr und kam auch mit ihren Schmetterbällen auf eine ungewöhnlich hohe Quote, die ihr zum zweiten Mal in dieser Saison die Auszeichnung zur wertvollsten Spielerin einbrachte.

Noch viel wichtiger allerdings ist der "Aurubis-Kapitän" für die Stimmungslage beim ambitionierten Volleyballteam. Imke Wedekind zeigt Emotionen, reckt nach jedem Punktgewinn oder gelungenen Abwehraktion die Faust in die Höhe und v versucht, ihre Mitspielerinnen anzustacheln und mitzureißen. "Wir müssen hart arbeiten, um Vilsbiburg zu besiegen", hatte die Mittelblockerin im Vorfeld der Spitzenbegegnung gesagt, möglich sei dies auf jeden Fall.

Im Rückspiel der Bundesliga-Hauptrunde war die Gegenwehr der Aurubis-Volleyballerinnen aber noch nicht hart genug. Vor allem im ersten Satz schien der Respekt gegenüber dem Spitzenreiter noch zu groß zu sein. Die Gäste aus Vilsbiburg, einer kleinen Stadt mit 11 000 Einwohnern in Niederbayern im Landkreis Landshut, dominierten. Danach allerdings kämpfte sich das VT Aurubis zurück ins Spiel, glich nach dem Gewinn des zweiten Satzes mit 25:17 aus und lieferte dem Tabellenführer ein Spiel auf Augenhöhe.

Das Gastgeberteam von Trainer Jean-Pierre Staelens rückt immer näher an das Spitzenquartett der Bundesliga heran, noch fehlt aber der letzte Tick, um auch einmal einen der ersten Vier zu besiegen. "Der Unterschied wird zunehmend kleiner", sagte denn auch der Aurubis-Trainer.

Bei den Roten Raben Vilsbiburg spielte sich eine Akteurin auf Anhieb in den Vordergrund, Neuzugang Mirjana Djuric. Die serbische Diagonalangreiferin schmetterte hart und präzise und kam auf insgesamt 29 Punkte. Dabei hatte der Neuzugang noch nicht einmal mit seiner neuen Mannschaft trainiert, fand sich aber sofort zurecht. Sogar Präsident Horst Lüders zollte der gegnerischen Angreiferin ebenso hohen Respekt wie viele Zuschauer, die über 100 Minuten ein kampfbetontes und spannendes Bundesligaspiel erlebten.

Gästetrainer Guillermo Carlos Gallardo lobte sein Team, sprach von Leidenschaft, obwohl die Mannschaft zwei Tage zuvor im Europapokal bei Dinamo Krasnodar in Russland das Viertelfinale um den CEV-Cup verlor.

Das Volleyballteam Aurubis steht jetzt vor einer "englischen Woche", spielt am Mittwoch, 25. Januar, in Stuttgart und erwartet am kommenden Sonnabend, 28. Januar, den VfB Suhl zum Rückspiel in der CU-Arena. Zwei Begegnungen mit Gegnern aus der Tabellennachbarschaft. Ziel der Hamburgerinnen ist es, den fünften Platz zu behaupten. Interessant wird es erst am Ende der Hauptrunde, wenn die ersten acht Mannschaften der Volleyball-Bundesliga in den neuen Modus der Play-off-Spiele gehen. Ziel ist dann der vierte Platz, um international zu spielen.

Die Punkte: Imke Wedekind (18), Louisiane Souza Ziegler (11), Yuliya Stoyanova (9), Paulina Gomulka (8), Kim Staelens (9), Saskia Radzuweit (8), Cindy Maria Ramirez (7), Eva Michalski (4)