Dachorganisation von mehr als 90 000 Mitgliedern in 200 Sportvereinen und 16 Fachverbänden koordiniert die Zusammenarbeit Ganztagsschule-Verein und steht vor der Kooperation mit Nachbarkreisen

Winsen. Beitragsanpassung, Zusammenarbeit von Schule und Verein, Kooperation mit anderen Kreissportbünden. Große Aufgaben liegen von 2012 an vor dem Kreissportbund (KSB) Harburg-Land. Für die Dachorganisation von 200 Sportvereinen und 16 Fachverbänden mit mehr als 90 000 Mitgliedern war das vergangene Jahr geprägt von Planung, Informationssammlung und aktiver Information. "Es gab wenige Highlights", blickt die KSB-Vorsitzende Almut Eutin auf 2011 zurück.

Zur guten Gewohnheit sind die jährlichen Kreistreffen geworden, auf denen der KSB alle Mitgliedsvereine in die neuesten Entwicklungen einweiht und die Möglichkeit zur offenen Diskussion bietet. Neben der neuen Internetseite und der gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund erstellten Broschüre zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport stand auf den drei Kreistreffen in Maschen, Marxen und Hollenstedt die Beitragsanpassung ganz oben auf der Agenda. Zuletzt 1982 hatte der KSB Harburg-Land die Vereinsbeiträge angehoben, bei der Euro-Umstellung gab es sogar eine leichte Ermäßigung. "Das Feedback war zu 90 Prozent positiv", ist Eutin auf großes Verständnis in den Vereinen gestoßen. Beschlossen werden soll die neue Beitragsordnung auf dem Kreissporttag am 11. Mai, voraussichtlich in Winsen.

Angesichts der steigenden Zahl von Ganztagsschulen, im Kreis Harburg existieren derzeit zwölf, haben Schülerinnen und Schüler immer weniger Freizeit für sportliche Betätigung im Verein. Die im Frühjahr 2011 eingerichtete "Koordinationsstelle Ganztagsschule und Sportverein" soll zwischen Schulen und Vereinen vermitteln. Ziel ist, den Sport auf qualitativ und quantitativ hohem Niveau dauerhaft im Stundenplan von Ganztagsschulen zu verankern. "Externe Vereinstrainer übernehmen den Nachmittags-Sportunterricht für Kinder und Jugendliche", berichtet Jessika Kuhl, die mit Vorstandsmitglied Norbert Lindemann die Koordinationsstelle leitet. Derzeit befinden sie sich noch in der Phase der Daten- und Informationssammlung. Wunschlisten aller Schulen, nicht nur von Ganztagsschulen, für klassische und Trendsportarten werden ebenso abgefragt wie Verfügbarkeiten von Übungsleitern.

Unerlässlich sind spätestens von 2015 an Kooperationen mit benachbarten Kreissportbünden, die Voraussetzung für Mittelzuweisungen durch den Landessportbund werden. Derzeit arbeitet der KSB Harburg-Land bereits im Bereich Bildung mit dem Heidekreis (Soltau-Fallingbostel) und Celle zusammen, in den nächsten drei Jahren wird die Kooperation auf alle sechs KSB-Handlungsfelder ausgeweitet. Damit sind höhere Kosten verbunden, denn jeder KSB zahlt pro Mitglied 15 Cent pro Jahr in einen gemeinsamen Topf ein.

Über einen Erfolg auf politischer Bühne freut sich Eutin besonders. Nach jahrelangen Diskussionen ist der Kreissportbund in der neuen Legislaturperiode endlich als beratendes Mitglied in den Kreisausschuss für Schule, Sport und Kultur aufgenommen worden. Im Jugendhilfeausschuss ist man über den Vorsitzenden der Sportjugend (derzeit Christian Fahl) schon länger vertreten.

Nach der erfolgreichen Premiere wird das Training für Trainer (TfT), eine Seminarreihe für Übungsleiter in Form von Kurz-Workshops, 2012 ebenso fortgesetzt wie die etablierten Qualifix-Seminare zur Schulung von Führungskräften in Vereinen und Verbänden. Ein Höhepunkt ist das alle zwei Jahre angebotene Kreis-Übungsleiter-Forum am 14. April in Salzhausen. Unter dem Motto "Rundum fit" gibt es 30 abwechslungsreiche Workshops mit Inhalten aus Fitness- und Gesundheitssport, dazu ausgewählte Handballthemen und eine kleine Sportmesse. Am Freitag, 2. März, zeichnen Kreis und Kreissportbund die erfolgreichsten Aktiven beim Fest des Sports in der Stadthalle Winsen aus.