2781 Kinder und Erwachsene aller Altersklassen starten beim 12. Stadtlauf. Den Cup der Sparkasse gewinnt ein Student vom USC Bochum

Buchholz. Allein dieser Zieleinlauf war voller freundschaftlicher Symbolik für den Buchholzer Stadtlauf. Der Mann mit der Startnummer eins, der nach 5300 Metern die letzten Schritte ins Ziel stapfte, war eingerahmt von zwei jungen Handballerinnen in den blauen Trikots der SGH Rosengarten-Buchholz. Wilfried Geiger, der erste Mann der Stadt, wurde auf der Zielgeraden des Jedermannlaufs begleitet von Turin Arndt und Sandra Heinzelmann, zwei der Handballspielerinnen, die ab September Bundesligastimmung in die Nordheidehalle bringen werden. Der Buchholzer Bürgermeister erreichte das Ziel auf Platz 180 in 29:10 Minuten.

Die große Laufveranstaltung im Herzen der Stadt ist immer auch Laufsteg für Personen und Gruppen, die sich in der Stadt zeigen wollen und den Ehrgeizen unter den Dauerläufern, die bis zur Erschöpfung um einen Platz auf dem Treppchen kämpfen. Moritz Niemeier, der junge Sieger im Jedermannlauf (18:52 Minuten) von Blau-Weiss Buchholz hatte sich im Ziel gerade noch so auf den Beinen halten können. Detlef Peters von Eintracht Hittfeld, als Zweiter um nur vier Sekunden geschlagen, lag auf dem Rücken mitten auf dem Asphalt und konnte nur den Kopf schütteln, als ein Sanitäter wissen wollte, ob er Hilfe brauche.

"Danke, dass wir uns bei diesem Stadtlauf den Buchholzern vorstellen dürfen", ließ Ilona Heinzelmann, die fleißige Seele der Spielgemeinschaft Handball Rosengarten-Buchholz die Aktiven und Zuschauer wissen. "Unsere Frauen haben den Aufstieg in die Erste Bundesliga erkämpft." Dafür gab es den ersten kräftigen Applaus. "Und wir freuen uns darauf, unsere Heimspiele bei ihnen hier in Buchholz austragen zu können." Wieder klatschten ein paar tausend Hände. "Am 11. September laden wir zu unserem ersten Heimspiel ein. Wir freuen uns auf Sie." Und Bürgermeister Wilfried Geiger, von Tochter Laura (11) für die fünf Kilometer fit gemacht, wird seine beiden Begleiterinnen dann nicht im Stich lassen.

Ein paar Meter hinter dem Ziel, wo Uschi Leffler vom Organisationsteam dem Bürgermeister die Medaille um den Hals hängte, suchte dieser für einen Augenblick Halt bei der 68-Jährigen und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Es sind diese kleinen Menschlichkeiten und Geschichten am Rande, die den Stadtlauf auch in seinem 12. Jahr so frisch und freundlich gestaltet haben. Da waren die zehn Teilnehmer von "ton Art", die vor dem Start noch ein afrikanisches Lied zum Besten gaben, auch um Interesse für ihre junge Sangesgemeinschaft zu wecken. Da war die Viererstaffel, die sich den Halbmarathon über 21,1 Kilometer aufgeteilt hatte. "Frau Jungesblut", hatte jede von ihnen hinten auf das Trikot gestickt. Sie hatte auf dem letzten Kilometer einen Krampf. "Bei einem Glas Sekt im Pool in Dänemark haben wir beschlossen, einmal hier in Buchholz zu laufen", erzählte die 52-Jährige, die mit Tochter Wiebke und den Nichten Britta und Katrin den Staffelwettbewerb überstanden hatte.

"Die Strecke war ganz schön hart, aber die Stimmung ist so locker." Trotzdem: Wer in Buchholz gewinnen will, muss schon Leistungssportler seit Jahren sein. Wie Michael Röhrs aus Schneverdingen, 47 Jahre alt und Triathlet mit fünf- bis sechs Trainingseinheiten in der Woche. "Dreimal bin ich hier Zweiter geworden", erzählt der Lehrer an einer Berufsschule, "jetzt hat es endlich geklappt." In 1:15,27 Stunde war er als Erster im Ziel angekommen. Emma-Joelle, seine neunjährige Tochter, war im Lauf der Schülerinnen Zweite geworden. "Im letzten Jahr", erzählt das muntere Mädchen, "habe ich einen größeren Pokal als der Papa mit nach Hause gebracht."

Auch Frank Themsen, der 42 Jahre alte Läufer von der LG Bremen-Nord, gehört mit 100- bis 120 Kilometern Wochenpensum, zur kleinen Elite der riesigen Volkslaufschar. "Ich bin das erste Mal hier gestartet", erzählt der Mann aus Bremen, "weil Buchholz inzwischen in der norddeutschen Laufszene eine Hausnummer ist. Ich muss sagen, die Strecke ist ganz schön hart." Frank Themsen war Zweiter in 1:17,09 Stunden geworden vor Lokalmatador Karsten Müller von Blau-Weiss, der nach 1:17,55 Stunden im Ziel war.

Zum Höhepunkt und Abschluss gewann mit Jan Simon Hamann ein Sportstudent den Lauf um den Cup der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Insgesamt haben 2781 Kinder und Erwachsene mitgemacht, 22 mehr als im Vorjahr.