Tabellenführer Wiesbaden erweist sich als zu stark und gewinnt nach dem Hinspiel auch in der Süderelbe-Arena.

Fischbek. Die 950 Zuschauer in der Süderelbe-Arena waren bis zum Schluss zuversichtlich. "Das wird ja langsam peinlich für Wiesbaden", hieß es zwischenzeitlich. Oder auch: "Das hatten die bestimmt nicht erwartet". Einer, der es erwartet hatte, dass das Volleyball-Team Aurubis gegen den Spitzenreiter der Ersten Bundesliga, 1. VC Wiesbaden, eine gute Rolle spielen würde, war VTA-Manager Horst Lüders. Die Zuversicht des Anhangs des VT Aurubis gründete nach den zuletzt erzielten Erfolgen auf der starken Leistung der Mannschaft in den Sätzen zwei und drei. Danach riss allerdings der Faden und so kam es erst zum Tiebreak und am Ende zu einer knappen 2:3 (19:25, 25:21, 25:13, 17:25, 12:15)-Niederlage gegen den Favoriten aus Hessen.

Es waren die vielen Fehler im vierten Satz, die Aurubis den Sieg kosteten. So sah es auch Trainer Helmut von Soosten. "Wir waren in Aufschlag und Annahme unterlegen", sagte er und bemängelte, dass sein Team nicht in der Lage war, genügend Druck aufzubauen. Jedenfalls nicht mehr in den Sätzen vier und fünf. Bis dahin regierte der Optimismus. Aufschläge, die im Netz landeten, Annahmefehler und so mancher zu lang platzierte Ball, der hinter oder neben der Spielfläche landete, kennzeichneten in der Schwächephase das Spiel der Heimmannschaft. Selbst die sonst so sichere Stéphanie Volle leistete sich Aufschläge ins Aus, andererseits holte sie aber auch viele Punkte, in dem sie den gegnerischen Block überwand. Im 24 Minuten langen vierten und spielentscheidenden Satz wechselte der Aufschlag in kurzer Reihenfolge, am Schluss patzten Volle und Séverine Lienard bei ihren Aufschlägen, die Gäste aus Wiesbaden mit der früher für Fischbek spielenden Nicole Fetting nutzten den ersten Satzball zum 17:25 und retteten sich mit diesem klaren Satzerfolg in den fünften Satz, den sogenannten Tiebreak. Der begann gar nicht gut für Aurubis, auch wenn Volle, die vorher schon eine Serie von fünf erfolgreichen Aufschlägen vorweisen konnte, dreimal ihren Aufschlag durchbrachte. Bis auf 5:7 und 10:12 kamen die Volleydamen vom VT Aurubis zwischenzeitlich heran. Das Publikum fieberte bis zuletzt mit dem Team Aurubis, das sich bis zum 12:13 noch etwas ausrechnen durfte. Nach gut einer Viertelstunde war der Tiebreak entschieden, das Spitzenteam aus Wiesbaden nutzte den ersten Matchball zum Auswärtssieg.

Trainer Helmut von Soosten wollte sich gar nicht lange mit der Heimpleite befassen. "Mit einer Niederlage kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Aber wir haben ja nicht gegen irgendeine Mannschaft verloren, sondern gegen den Spitzenreiter", wiegelte er das Aufkommen großen Bedauerns gleich ab. Sein Fazit: "Es war mehr drin". Aber Helmut von Soosten blickte trotzdem lieber nach vorn, in zwei Wochen ist der Köpenicker SC aus Berlin der nächste Gegner der Fischbekerinnen in eigener Halle. "Dann wollen wieder zwei Punkte holen", sagte er. Manager Horst Lüders war ebenfalls nicht zufrieden. Dass es knapp werden würde, sagte er, wusste er vorher. Bis auf das Hinspiel in Wiesbaden, das VT Aurubis deutlich mit 0:3-Sätzen verloren hatte, waren die Begegnungen der beiden Bundesligisten immer eine enge Angelegenheit gewesen. "Wir hätten doch nur im vierten Satz so weitermachen müssen, wie in den beiden Sätzen davor", haderte er mit dem Ergebnis. Dann, so Horst Lüders, hätte es zwar auch ein knappes Ergebnis gegeben, aber eben mit einem Sieg für Aurubis. Die Volleyballfrauen aus Fischbek haben trotz der Niederlage Platz sechs in der Tabelle behaupten können. Die Zuschauer, die das Spiel verpasst haben oder noch einmal mit ihrem Team fiebern wollen, haben dazu heute Abend im Fernsehen Gelegenheit. Der Sender Hamburg 1 berichtet um 20.15 Uhr in seiner Sendung "Rasant" vom Spiel.