Es ist das erste Mal, dass die Taekwondo-Abteilung des SV Bliedersdorf zu einem Nikolausturnier eingeladen hat. Am heutigen Sonnabend von 11 Uhr an werden 180 Aktive aus zehn Vereinen in der Sporthalle Hermannstraße in Horneburg gegeneinander kämpfen oder sich in imaginären Kampfszenen bewerten lassen.

Horneburg. Die Premiere wartet mit zwei spektakulären Einlagen und der Verleihung eines besonderen Pokals auf.

"Zuschauer und Aktive können zwei neue Weltrekorde erleben", kündigt Abteilungsleiter und Turnier-Initiator Manfred Lass an. Mit dem ersten Weltrekord will sich sein Sohn Simon Lass verewigen. Der 18-Jährige versucht im "Speed-Kick" mit schnellen Drehungen um die eigene Achse mit dem Fuß möglichst schnell 20 dicke Bretter durchzutreten. Bei 15 Brettern steht die Bestmarke.

Im zweiten Weltrekordversuch geht es um die Hammer-Faust. Da wissen selbst diejenigen Bescheid, denen die Sportart fremd ist. Es ist der spektakuläre Versuch, mit der bloßen Faust einen 15 Zentimeter dicken Stapel von Fichtenbrettern durchzuschlagen. Den Weltrekordversuch unternimmt Radivoj Dragoljevic, der in der Taekwondo-Szene weltweit als "Rocky" bekannt ist und seit Jahren in Wilhelmsburg die Kampfschule Montenegro betreibt.

Der Mann will diesen Weltrekord zu Ehren und zum Gedenken an einen Jungen aufstellen, der mit zehn und elf Jahren schon große Erfolge feierte. Dieser Njegos war erst zwölf Jahre jung, als er nach seinem schwersten Kampf abtreten musste. "Vor acht Monaten ist mein Sohn an einem Gehirntumor gestorben", sagt Radivoj Dragoljevic. "Mir gibt die Arbeit mit den Mädchen und Jungen und ihre Betreuung bei den Turnieren Halt. Mein Sohn hätte nicht gewollt, dass ich mich schwach und verzweifelt zeige. Er soll auch von dort oben zu mir herabschauen und stolz auf seinen Vater sein können."

Beim Nikolausturnier wird der Vater den Njegos-Gedächtnis-Pokal vergeben. "Rocky" selbst wählt aus, ob ein besonders guter oder fairer Kämpfer ausgezeichnet wird, oder auch ein Trainer, der sich für Kinder aufopfert.