Nach 30 Jahren gab es im Harburger Hafen ein Wiedersehen der früheren HSC-Leistungssportler und das Versprechen, diese Aktion zu wiederholen.

Harburg. Eines hat sich geändert in all den Jahren, in denen sie sich nicht gesehen haben. Die Volleyball-Damen des Harburger SC sind ein wenig mutiger geworden. Was sie damals als Regionalliga-Spielerinnen ihrem Trainer Victor Clausen als Respektperson nicht erzählen konnten, haben sie jetzt gründlich nachgeholt. "Wir haben mit dem Trainer abgerechnet", sagt Uschi Tisson und lacht dabei, "wir haben endlich einmal gesagt, was uns schon immer nicht gefallen hat." Victor Clausen nahm die "Schelte" gelassen, der frühere Trainer des Harburger SC, war auch nach 30 Jahren noch immer "Hahn im Korb", alle seine ehemaligen Spielerinnen "baggerten" beim Revival-Treffen mit ihm, drückten und herzten den Erfolgscoach, der Volleyball in Harburg populär gemacht hat.

Das Wiedersehen im Veritas-Beachclub im Harburger Hafen hatten Uschi Tisson und Bernd Gutzeit organisiert. Nach drei Jahrzehnten sahen sich die früheren Leistungssportler aus der Regionalliga erstmals wieder - und für die meisten Spielerinnen und Spieler war es so, als wenn sie gerade erst das Volleyballnetz abgehängt und den Spielbericht ausgefüllt hätten. "Wir hatten uns soviel zu erzählen", sagten Sabine Grehl und Andrea Schild. "Und haben eine ganze Reihe von Spielzügen noch einmal nachempfunden", ergänzt Uschi Tisson, die vor der HSC-Revival-Feier ungemein aufgeregt war und auch heute noch eine Gänsehaut bekommt, wenn sie an das Wiedersehen denkt. Der "harte Kern" der Volleyballer war erst morgens um 5 Uhr wieder zu Hause, wie schon damals wurde ein Einkehrschwung in eine der Harburger Nachtkneipen gemacht. Die Sportler hatten weite Anfahrten locker in Kauf genommen. Ursula Wienecke-Groot kam aus Amsterdam, Anke Weber (geborene Hillmann) lebt heute in Paris, war nur für ein paar Stunden zur Wiedersehensfeier eingeflogen. Andere Volleyballer hat es nach Osnabrück. Friedrichshafen am Bodensee, München und Berlin verschlagen, das Gros wohnt aber in Harburg und Umgebung. Obwohl viele nur ein paar Straßen voneinander getrennt leben, hatte sich die ehemaligen Volleyballer aus den Augen verloren. Das soll jetzt aber anderes werden: Die Revival-Feier endete mit dem Versprechen, die gelungene Aktion zu wiederholen.

Und dann kommen die ganz Aktiven vielleicht doch noch einmal zum Baggern oder Pritschen. Diesmal mussten die mitgebrachten alten Volleyball-Trikots in den Taschen bleiben, Dauerregen hatte ein aktives Wiedersehen auf dem Beachfeld im Hafen verhindert.