Marlies Kind hatte die Besucher schnell in ihr Herz geschlossen. Drei Handballerinnen vom Buxtehuder SV und drei Volleyballdamen vom VT Aurubis Hamburg waren überraschend zu einer Stippvisite in die Elbe-Werkstätten am Dubben in Hausbruch gekommen und informierten sich über die Arbeit der behinderten Menschen.

Harburg/Buxtehude. Und die Bundesligaspielerinnen hatten kleine Geschenke mitgebracht und verteilten fleißig Autogramme.

Seit einem Jahr wird in der neuen Produktionsstätte am Dubben in Hausbruch produziert. 110 behinderte Mitarbeiter aus dem gesamten Hamburger Süden arbeiten unter der Anleitung von elf FAB-Meistern (Fachkräfte für Arbeit und Beschäftigung). "Ziel ist auch die Rehabilitation über die Arbeit", sagt Betriebsleiterin Brigitte Köhler. In Harburg sind die Elbe-Werkstätten mit fünf Betrieben vertreten. Eingesetzt werden die behinderten Berufstätigen in den Bereichen pflegerischer Hilfe, Metallbearbeitung, Elektromontage, Industriemontage, Verpackung und Elektro-Recycling. Wenn nichts zu tun ist, dann wird an einem uralten Trecker geschraubt, der liebevoll restauriert wird. Das Fahrzeug ist derzeit in alle Einzelteile zerlegt.

Die Bundesliga-Spielerinnen vom Handball und Volleyball reichten den Behinderten jetzt die Hand zur Kooperation, die Mitarbeiter sind eingeladen zu den Bundesligaspielen.

Physioenergetiker Jörn Schimkat, der beide Sportvereine medizinisch betreut, hat den Kontakt eingefädelt. Er ist Nachbar der Elbe-Werkstätten am Dubben. Schnell entwickelte sich eine Zusammenarbeit. Jörn Schimkat behandelt Mitarbeiter der Elbe-Werkstätten, wie unter anderem die an den Rollstuhl gebundene Marlies Kind, und darf auf der anderen Seite die Räumlichkeiten der Werkstätten zur Behandlung der Sportlerinnen vom VT Aurubis und Buxtehuder SV nutzen. Physiotherapeut Klaus Hilpert, zuständig beim HSV für den Fußball-Amateurbereich, behandelt einmal wöchentlich die Spielerinnen beider Vereine, fördert individuell Kraft, Stabilität und Koordination der Leistungssportlerinnen.