“Ich will es kurz machen, ich konnte Sie auf dem Handy nicht erreichen. Ich bin deutscher Meister.“

Buxtehude/Harburg. Jürgen Schwerin, Leichtathletiktrainer des Buxtehuder SV, bekam diese Kurznachricht per SMS und freute sich mit dem Absender über einen Erfolg, der für viele völlig überraschend kam. Lucas Clement, 14 Jahre alter Mehrkämpfer, erfüllte sich in Bad Oeynhausen seinen größten Traum, wurde mit 3030 Punkten deutscher Schülermeister der Altersklasse M15 im Blockwettkampf Sprint/Sprung. Im Vorfeld der Meisterschaften hatten die Trainer nur insgeheim mit einem Medaillenplatz geliebäugelt. Lucas Clement war mit einem ehrgeizigen Ziel zu den Titelkämpfen gefahren. "ich wollte unter die ersten Fünf kommen", sagte der Schüler der Halepaghenschule. Und das ist dem ruhigen jungen Mann aus Buxtehude eindrucksvoll gelungen.

Nach dem Weitsprung mit sechs Metern lag er an zehnter Position. Lucas Clement verbesserte sich nach dem Hürdenlauf über 80 Meter in 11,33 Sekunden auf Rang sechs. Diesen Platz steigerte er im Speerwerfen mit 47,60 Meter auf Rang drei, um nach dem 100-Meter-Sprint in 11,82 Sekunden die Führung mit 40 Punkten zu übernehmen. In der fünften Disziplin hielt er den Vorsprung, er übersprang 1,76 Meter im Hochsprung und durfte mit einem neuen Hamburger Rekord den deutschen Meistertitel in Empfang nehmen.

"Ein besonderes Glücksgefühl", sagte Lucas Clement, "das war mein größter Traum." Seine Oma, seine Eltern und sein bester Freund Daniel Schilder, der ganz knapp die DM-Qualifikation verpasst hatte, waren die ersten Gratulanten im Stadion von Bad Oeynhausen.

"Eigentlich", so sagt der Schüler der Halepaghenschule, "war ich in allen Disziplinen nicht so stark." Aber die Ausgeglichenheit des Mehrkämpfers war es, die dem Buxtehuder den Vorteil brachten. Während die Konkurrenten allesamt eine Lieblingsdisziplin hatten und dort eifrig Punkte sammelten, fielen sie in den anderen Disziplinen zurück. Lucas Clement blieb konstant, steigerte sich nach dem Motto, "abgerechnet wird erst am Schluss".

Die Freude bei dem 14-Jährigen ist natürlich riesengroß. Viermal wöchentlich hatte er in den letzten Wochen trainiert, auch im Urlaub an der Ostsee, dort hatte er sogar seinen Speer mitgenommen. Der Fleiß und Ehrgeiz zahlte sich aus. Lucas Clement trainiert einmal wöchentlich im Hamburger Landeskader. Zuletzt trainierte er auch zusammen mit Rafael Maksimowski und Michael Hamann von der LG HNF, die in Bad Oeynhausen seine Gegner waren. Rafael Maksimowski holte sich mit 2983 Punkten die Bronzemedaille. Michael Hamann landete im Block Wurf auf Rang neun.