Bundesligacoach Ralf Rehberger und der 2,05-Meter-Hüne Florian Hartenstein von den Artland Dragons gaben ihre Erfahrungen an wissbegierige Talente weiter und zeigten deren Schwächen auf.
Hittfeld. Mehr als 100 Kinder sind auf zwei Sporthallen im Schulzentrum Peperdieksberg verteilt. Die acht bis elf Jahre alten Jungen und Mädchen toben dabei aber nicht wild durch die Gegend, sondern lernen von erfahrenen Trainern beim Rookie-Camp des Hamburger Verbands die Kniffe und Tricks des Basketballspiels. Disziplin wird beim Rookie-Camp groß geschrieben. Als Ehrengäste sind diesmal Trainer Ralf Rehberger und Spieler Florian Hartenstein vom Bundesligaklub Artland Dragons aus Quakenbrück angereist - und der 2,05 Meter große Hüne Hartenstein zeigt den Kindern, worauf es ankommt.
Der Tagesplan der Basketball-Talente ist eng gesteckt: Um 7.30 Uhr beginnt der Tag, gegen 22 Uhr ist Bettruhe angesagt. Die Trainer und Betreuer gehen aber bis ein Uhr noch die Gänge im Sunderhof ab, wo alle Kinder untergebracht sind, ehe auch sie schlafen gehen. "Das sind lange Tage für uns", erklärt Ingo Mönke stellvertretend für alle, die Chefcoach Lars Mittwollen bei diesem Rookie-Camp unterstützen. Mittwollen hat als Coach beste Referenzen, holte mit den 14 und 15 Jahre alten Spielern der Hittfeld Sharks den deutschen Meistertitel und tritt mit dem Team ab Oktober in der Junioren-Bundesliga an. "Dann als hauptamtlicher Trainer", sagt er, "der Zeitaufwand ist anders gar nicht zu bewältigen."
Das Rookie-Camp in Hittfeld geht zwar nur über fünf Tage, aber Langeweile kommt weder bei den Trainern noch beim Nachwuchs auf - und die potenziellen Nationalspieler von morgen bekommen schonungslos ihre Schwächen aufgezeigt, damit sie auch weiterhin an sich arbeiten. Wenn Ralf Rehberger vor allen Kindern spricht, ihnen sagt, dass es nicht reicht, einfach nur zuzuhören, sondern das Gehörte auch tatsächlich umzusetzen, dann plappert kein Kind dazwischen. Diszipliniert hängt der Nachwuchs an den Lippen des erfahrenen Trainers.
"Viel hängt von der Athletik ab", erklärt Hartenstein den Kindern, "man muss viel an sich arbeiten." Fünf Stunden Training am Tag absolvieren die Basketball-Profis, müssen teilweise zwei Spiele pro Woche bestreiten. Die Kinder bekommen bei diesen Informationen große Augen und sehen fassungslos auf die gigantischen Schuhe Größe 48, die der Center der Artland Dragons trägt. Für den Basketball-Nachwuchs ist Florian Hartenstein einer der Helden, die den Sprung in die Elite-Liga geschafft haben, und als dieser den Schreiber zückt und Autogramme gibt, da wollen alle 100 Kinder einen Schuh oder ihr T-Shirt mit dem Schriftzug verzieren lassen. Auch hier ist es diszipliniert - geduldiges Warten in einer geordneten Schlange.