Das 14 Jahre alte Nachwuchstalent der SGS Hamburg aus Neugraben gehört zum DSV-Kader.

Harburg

Diesmal hat Kristin Burkard ihren Geburtstag ausnahmsweise einmal richtig feiern können. Am Mittwoch hatte sie ihre Freundinnen dazu eingeladen. Da ist sie 14 Jahre alt geworden. In den vergangenen Jahren hatte für das Schwimmtalent aus Neugraben an ihrem Ehrentag jeweils das Training Vorrang. "Zurzeit aber muss sie ihre Erkrankung auskurieren", berichtete die Mutter, "dass damit Zeit für die Geburtstagsfeier blieb, war das positive daran."

Bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften allerdings, dieser Großveranstaltung in der Alsterschwimmhalle, hatte Kristin mit diesem Handikap kämpfen müssen. Vor allem auf den langen Strecken, den 400-Meter-Lagen und dem 800-Meter-Freistil-Schwimmen, war der länger erkrankten Sportlerin die Kraft weggeblieben. "Auf beiden Strecken ist sie fünf Sekunden über ihren Bestzeiten geblieben", schilderte Mutter Claudia Burkard, die sowohl sportliche Leiterin der Schwimm-Abteilung der HNT als auch der Startgemeinschaft Schwimmen Hamburg (SGS) ist. In dieser Startgemeinschaft haben die Schwimmer der HNT, des TuS Wilhelmsburg, der SV Polizei und des Bramfelder SV ihre Kräfte gebündelt.

Auch am zweiten Wettkampftag in der Alsterschwimmhalle hatte die 14-Jährige von der HNT ihre körperliche Schwäche noch nicht ganz überwunden, konnte sich aber gerade als Achte noch in die Finalläufe retten.

Dort unterstrich die Athletin ihre Kämpferqualitäten und schwamm sogar wieder Bestzeiten. Über 400 Meter Freistil erkämpfte sich Kristin Burkard in 4:30,87 Minuten die Bronzemedaille, über 200 Meter Freistil griff sie nach der Silbermedaille, wurde aber um 13 Hundertstel Sekunden abgefangen und war am Ende doch glücklich, als sie ihre zweite Bronzemedaille in Empfang nahm. Vor allem die geschwommenen Zeiten müssten reichen, so dass die Schülerin des Gymnasiums Neugraben wieder zum Nachwuchs-Kader des Deutschen Schwimm-Verbandes gehören wird. Damit ist Kristin Burkard in ganz Hamburg die einzige Leistungs-Schwimmerin, die im DSV-Kader gefördert wird. In Hamburg trainiert sie fast täglich im Olympiastützpunkt am Alten Teichweg. Meistens fährt sie direkt nach der Schule mit der S-Bahn zum Stützpunkttraining.

Steffen Lohmann, ein Jahr älter, aber ebenfalls eines der ehrgeizigen und hoffnungsvollen Talente aus der HNT-Schwimmsparte, hat sich die Fahrten zwischen Schule, Schwimmhalle und Zuhause etwas erleichtert. Er besucht die Schule am Alten Teichweg und hat dadurch einen extrem kurzen Weg zum täglichen Training.

Bei den nationalen Jahrgangsmeisterschaften, für die sich 864 Mädchen und Jungen aus 254 Vereinen qualifiziert hatten, stand er fünfmal auf dem Startblock. Sein bestes Ergebnis war der zwölfte Platz über 400 Meter Lagen, denn in 5:04,31 Minuten hatte er seine persönliche Bestzeit gleich um fünf Sekunden unterboten.

Wie stark sich der bundesdeutsche Schwimm-Nachwuchs inzwischen verbessert hat, bekam auch Lydia Schuster zu spüren. Das dritte Talent von der SGS Hamburg, das sich für die deutschen Jahrgangsmeisterschaften qualifiziert hatte, landete auf Platz 17 über 100 Meter Schmetterling. Noch im vergangenen Jahr war die 14-Jährige aus Maschen auf dieser Strecke deutsche Vizemeisterin geworden. Über 50 Meter Freistil war auch Lydia Schuster in 28,24 Sekunden persönliche Bestzeit geschwommen und damit 14. in ihrem Jahrgang geworden.