Nach dem 35:23 gegen die SF Söhre ist der Abstieg nur noch theoretisch möglich. Verein verabschiedet Andree Petersen, Maximilian Müller und Kai-Ole Kaiser

Eyendorf. Lange hat man die Handballmänner des MTV Eyendorf und ihre Fans nicht mehr so befreit jubeln sehen. Die 300 Zuschauer in der Gerhard-Langer-Sporthalle feierten den vierten Heimsieg in den letzten beiden Spielminuten mit Standing Ovations. Die Mannschaft bedankte sich mit LaOla, einem Diver und als krabbelnde Raupe. Einige junge Mädchen waren sogar so euphorisiert, dass sie Autogramme von ihren Helden sammelten. Dabei hatten die Eyendorfer Männer doch nur eine Zittersaison in der Verbandsliga Niedersachsen zum glücklichen Ende geführt. Durch den souveränen 35:23 (17:14)-Heimsieg im Abstiegsendspiel gegen die Sportfreunde Söhre kann das Team von Trainer Christoph Hug (14:28 Punkte) am letzten Spieltag nur noch theoretisch auf den einzigen Abstiegsplatz abrutschen.

Eyendorf müsste verlieren, Söhre gewinnen und dabei gegen den Tabellenzweiten HF Helmstedt-Büddenstedt die um 57 Tore schlechtere Tordifferenz ausgleichen. Ein unmögliches Unterfangen. Im direkten Duell gegen die ohne ihren litauischen Spielertrainer Aleksandras Getautas angetretenen Gäste tat sich Eyendorf lange schwer. "Immer wenn wir aufs Tempo gedrückt haben, haben sich gute Chancen ergeben", monierte Trainer Hug, dass sich sein Team nach anfänglicher 4:1 und 7:4-Führung wohl zu sicher gefühlt habe. Söhre gleicht bei 8:8 und 11:11 aus und hält bis zum 19:22 Kontakt. Dann die spielentscheidende Szene. Ein Fußspiel Eyendorfs wird nicht geahndet, dafür entscheiden die Schiedsrichter beim folgenden Tempogegenstoß von Raphael Oertzen nach leichter Berührung auf Siebenmeter. Eine vertretbare Entscheidung. Darüber ereifern sich die Gäste allerdings derart, dass sich zu der Zeitstrafe für das Foul zwei weitere wegen Meckerns gesellen. Die Gastgeber behalten die Nerven und ziehen entscheidend auf 27:20 davon. Die letzten Minuten sind ein einziges Schaulaufen mit dem starken Torhüter Johann Frischkorn und dem letzten Einsatz für den vor der Partie in den "Handball-Ruhestand" verabschiedeten Andree Petersen. In der kommenden Saison muss Trainer Christoph Hug auch auf Maximilian Müller (Karriereende) und Kai-Ole Kaiser (Wechsel zum HV Lüneburg) verzichten.

Die Tore: Jannes Klobke (8), Raphael Oertzen, Sebastian Petersen (je 5), Felix Köster, Marcus Krause (je 4), Claudio Petermichl (3), Volker Rieckmann (2), Max Borstelmann, Dennis Harms, Simon Knopp, Eike Vogt (je 1)