Verbandsliga-Fußballfrauen verteidigen den Titel dank eines 3:2 gegen Begedorf 85 aus der Regionalliga Nord

Wilhelmsburg. Dem SV Wilhelmsburg ist die Titelverteidigung im Frauenfußball-Oddset-Pokal mit einem 3:2 (3:2) gegen Bergedorf 85 gelungen. Nachdem Bergedorf im Gegensatz zum Vorjahr, als überraschend im Halbfinale nach Elfmeterschießen das Aus gegen Altona 93 II kam, dieses Mal den Finaleinzug schaffte, galt der Regionalliga-Sechste als Favorit gegen den Verbandsliga-Vizemeister aus Wilhelmsburg. Mit 40:60 bezifferte Wilhelmsburgs Coach Andreas Pehl vor der Begegnung den "gefühlten Nachteil" zu Gunsten der eine Klasse höher spielenden Bergedorferinnen. Als bereits in der 2. Minute durch Cindy Pohlmann vor über 250 Zuschauern im Stadion Hoheluft das 0:1 für Bergedorf fiel, schien der Favorit seiner Rolle gerecht zu werden.

Doch Nadine Riedesel (3.), Caroline Wolff (14.) und Jessica Pais Baptista (37.) drehten das Ergebnis auf 3:1. Riedesels postwendender Ausgleich in der Anfangsphase war ein Knackpunkt der Begegnung, der andere die Geschehnisse rund um das zwischenzeitliche 3:1 von Baptista. Zwar gelang es Bergedorf nur eine Minute später durch Sibel Exposito den alten Abstand wieder herzustellen, doch an einer Szene unmittelbar vor Baptistas 3:1 erhitzten sich die Gemüter. Bergedorf feierte für Sekunden bereits das 2:2, bevor allen im Stadion klar wurde, dass das Schiedsrichtergespann die Aktion vor dem Tor wegen eines Handspiels nicht anerkannte.

"Zum Glück hat der Assistent von der anderen Seite den Schiedsrichter darauf aufmerksam gemacht", sagte Coach Pehl, der zunächst einen Schreck bekam, als der dem Ball nähere Assistent das glasklare Handspiel nicht gesehen hatte. Wilhelmsburg nutzte die Bergedorfer Verärgerung in Person von Baptista eiskalt zum letztlich entscheidenden Tor aus. Zwar trat Bergedorf in der Folge feldüberlegen auf und nutzte das Anschlusstor als Motivation, um das von Yvonne Reinstorf gehütete Wilhelmsburger Tor unter Druck zu setzen, doch jegliche Bemühungen noch einmal auszugleichen scheiterten. Ein Pfostenschuss und ein weiteres irreguläres Tor sorgten in Hälfte zwei aber noch für Spannung und Stimmung.

Dank einer klasse Mannschaftsleistung konnten die Wilhelmsburgerinnen also nach dem 4:1-Finalerfolg im Vorjahr über Altona bereits zum zweiten Mal in Folge den Oddset-Pokal als siegreiche Mannschaft in die Höhe recken. "Wir sind sehr stolz, erneut die Hamburger Farben im DFB-Pokal vertreten zu dürfen", kommentierte Pehl den zweiten Pokaltriumph. Hervorheben mochte er aus seiner Mannschaft niemanden, auch wenn er eine überragende Denise Mikeska sah: "Sie hat Bergedorfs Topstürmerin Pohlmann nach dem 0:1 fast komplett aus dem Spiel genommen", lobte ihr Coach. Neben dem Mannschaftserfolg hatte auch Caroline Wolff einen weiteren Grund zur Freude, denn ausgerechnet im Pokalfinale gelang Wolff ihr erstes Tor im Wilhelmsburger Dress. Bei der Siegerehrung freuten sich die Wilhelmsburgerinnen neben dem von DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg überreichten Wanderpokal auch über einen Siegerscheck in Höhe von 4000 Euro.