Rallycross-Fahrer aus Bremervörde wird bei seiner Renn-Premiere auf dem Estering in Buxtehude Dritter bei den Super-Cars

Buxtehude. Besser hätte der Saisonstart auf dem Buxtehuder Estering gar nicht sein können. Das 123. Rennen um die Deutsche Rallycross-Meisterschaft DRX wartete zwei Tage mit traumhaftem Wetter, strahlendem Sonnenschein sowie großartigen Rennen und Wettkämpfen und lockte 2100 Zuschauer auf die Rennstrecke, die vom Auftakt der Motorsportsaison begeistert waren.

Ein offenes Fahrerlager lockte die Fans zu Benzingesprächen

Der Automobilclub Niederelbe war Gastgeber für den ersten Lauf der DRX-Meisterschaften, hatte zudem erneut die Rallycross-Elite aus Belgien zu Gast, die auf dem Estering schon ihren dritten Lauf der nationalen Meisterschaften ausfuhren. Die Organisatoren um den ACN-Vorsitzenden Andreas Steffen zogen zufrieden Bilanz. Besonders gut angekommen ist der Familientag am Sonnabend, da hatten die Zuschauer freien Eintritt und nutzten die Gelegenheit zu vielen interessanten "Benzingesprächen" auch im Fahrerlager, das seine Pforten geöffnet hatte.

Sportlich bot der erste Lauf zur deutschen Rallycross-Meisterschaft spektakulären und spannungsreichen Motorsport. Auch das Starterfeld sorgte für eine Überraschung, die so vorher nicht zu erwarten war.

Mit Wendelin Coste hatte ein Fahrer genannt, den die Experten und Kenner des Esterings noch aus den 1970er-Jahren kennen. Wendelin, der Vater von René Coste - auch ein bekannter Rallycross-Fahrer, hat sich nach 20 Jahren Rennpause wieder ans Lenkrad gesetzt und dem "jungen Volk" mal gezeigt, was ein 70-Jähriger noch so alles zustande bringen kann. Um ein Haar wäre Wendelin Coste ins A-Finale bei den Super Nationals gekommen, hätte er nicht in der letzten Runde des B-Finales einen leichten Schnitzer bei der Einfahrt in die Jokerlap fabriziert. Die Sympathien der Fans hatte der Senior-Rennfahrer aber trotzdem auf seiner Seite. Nahezu 2100 Zuschauer erfreuten sich an dem erfrischenden und schnellen Fahrstil des mehr als "rüstigen Herrn".

Eine weitere Überraschung kam aus Bremervörde-Elm. Nicht gerade eine Hochburg des deutschen Rallycross-Sports - doch dies soll sich in Zukunft ändern. Denn mit Bernd Schomaker hat bei den Super-Cars ein Mann aus Bremervörde derartig für Aufsehen gesorgt, dass er sich direkt für das A-Finale bei den "Big Boys" qualifiziert hat. Am Ende kam auch gleich bei seinem allerersten Rennen in der DRX Deutschen Rallycross-Meisterschaft ein zweiter Platz heraus. Eine Motorsportkarriere die in diesem Sport auf jeden Fall ihres Gleichen sucht.

Auch für die Lokalmatadoren aus Buxtehude war es ein überaus erfolgreiches Wochenende. ACN-Vorsitzender Andreas Steffen fuhr bei den Super1600 einen zweiten Platz heraus. Dies war für ihn auch eine sichtliche Erleichterung, zumal er aufgrund von Getriebeproblemen den ersten Lauf der ERC European Rallycross-Championship am Osterwochenende auslassen musste. "Besser hätte der Start in die Saison nicht laufen können", sagte er. Andreas Steffen musste sich nur einem überragend agierenden Rolf Volland (zwölffacher deutscher Meister) beugen, der einfach nicht zu schlagen war. Der Vorsitzende des Automobilclub Niederelbe freute sich über den "traumhaften Start in die Estering-Saison" mit tollen Rennen und vielen Zuschauern aus dem In- und Ausland, "Herz, was willst du mehr", sagte er.

Das nächste Rennen der DRX findet am Pfingstwochenende in Gründau statt, wo man einen ganz großen Anteil von "neuen" Fahrern wieder sehen wird, da der erst vor einer Woche ausgeschriebene Preisgeldtopf schon jetzt einige Fahrer in die Meisterschaft gezogen hat. Die Saison wird spannend werden - das ist das einhellige Resümee nach dem ersten Lauf auf dem Estering.