Harburg. Harburg singt – und wie: Ein Fest der Stimmen vor dem Rathaus. Welches Geheimnis Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen verriet

Während auf dem Hamburger Rathausmarkt offiziell die Deutsche Einheit gefeiert wurde, feierte Harburg sein eigenes Fest – auf dem dortigen Rathausplatz begann um 19 Uhr am Dienstagabend mit dem Liederabend unter dem Motto: „Harburg singt mit“ ein Fest der Gemeinsamkeit. Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen beteiligten sich lauthals und sangen den einsetzenden Regen einfach weg.

„Unter freiem Himmel zu singen, das ist für alle Beteiligten etwas Besonderes“, freute sich Friedrich Degenhardt, Pastor der St. Trinitatisgemeinde vor dem historischen Rathaus. Im kommenden Jahr wird an gleicher Stelle ein Fest mit dem Titel „500 Jahre evangelisches Gesangsbuch“ gefeiert, kündigt Degenhardt an.

Bezirks-Bürgermeisterin Sophie Fredenhagen war begeisterte Chorsängerin

Schon um 18 Uhr ließ die Musikgruppe Anasheed zum Abschluss des Tages der offenen Moschee ihre Instrumente wie Baglama, Kemence und Ney erklingen und lockte Hunderte vor die Treppe des Verwaltungssitzes. Spätestens mit der Oriental Band Hamburg war das Eis gebrochen und als Lokal-Rapper Lasko zu seinen wortgewandten und kritischen Beats ansetzte, gab es kein Halten mehr. Bei seinem Harburg-Song wurden zahlreiche Handys gezuckt und im Beat die Taschenlampe geschwenkt.

Erst eine Ansprache – dann kräftig mitgesungen. Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen und Pastor Friedrich Degenhardt von der Kirchengemeinde St. Trinitatis.
Erst eine Ansprache – dann kräftig mitgesungen. Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen und Pastor Friedrich Degenhardt von der Kirchengemeinde St. Trinitatis. © HA | LENTHE-MEDIEN

Die Kulisse des Rathauses verwandelte sich in eine riesige Schunkelfläche. Bei einer kurzen Ansprache von Schirmherrin und Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, die noch einmal die Bedeutung des Tages der Deutschen Einheit für unser friedliches und freies Zusammenleben betonte, ging es zum Gesang über. Denn was kaum jemand weiß: Auch Bezirksbürgermeisterin Sophie Fredenhagen ist begeisterte Chor-Sängerin gewesen.

An Tagen wie diesen: Viele Harburger und Harburgerinnen sangen kräftig mit.
An Tagen wie diesen: Viele Harburger und Harburgerinnen sangen kräftig mit. © HA | LENTHE-MEDIEN

Beim offenen Singen mit Kerzen, wird der Bürgerchor unterstützt von der Harburger Kantorei

„Ich freue mich über dieses schöne Event. Früher habe ich aktiv zunächst in einem Jugendchor und später in der Kantorei des Michel gesungen,“ sagt Fredenhagen – und bekommt leuchtende Augen, wenn sie auf Abendblatt-Nachfrage davon erzählt. Beim offenen Singen mit Kerzen wird der Bürgerchor unterstützt von der Harburger Kantorei und dessen Jugendchor, sowie Hannah Backhaus und Band. Constanze Kowalski leitet den Chor der Harburger an.

Der Rapper Lasko kommt aus Harburg. Er brachte den Harburger Rathausplatz in Wallung.
Der Rapper Lasko kommt aus Harburg. Er brachte den Harburger Rathausplatz in Wallung. © HA | LENTHE-MEDIEN

Gesungen wurde ein ausgesuchter Mix aus Kirchenliedern wie dem Gospel-Hit „Oh, Happy Day“ und „Großer Gott, wir lieben dich“ bis zu Herbert Grönemeyers „Mensch bleibt Mensch“ und Marius Müller-Westernhagens Freiheits-Hymne „Freiheit“– passend zum Einheitstag. Aber auch Deutschrock fand mit dem Toten Hosen-Klassiker „Tage wie diese“ ins straffe Programm der einstündigen Mitsingveranstaltung. Zum Abschluss wurde noch ein Medley-Mix aus National- und Europahymne intoniert.

Sponsoren hatten die Veranstaltung möglich gemacht

Zahlreiche Sponsoren hatten die Veranstaltung möglich gemacht, unter anderen der interreligiöse Dialog in Harburg, die Muslimische Gemeinde Harburg, die Kirche Harburg Mitte und das Rise-Förderprogramm Harburger Innenstadt und Eißendorf, das Förderprogramm Lokale Partnerschaften, der Rotary Club Hamburg-Harburg und die Jugendfeuerwehr Harburg, die für die Technik verantwortlich war und den Harburger Rathausplatz ausleuchtete.