Corona-Pandemie

Zweite mehrsprachige Impfaktion im Phoenix-Viertel geplant

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Großer Erfolg: Fünf Ärzte impften rund 300 Menschen in der Turnhalle der Schule Maretstraße.

Großer Erfolg: Fünf Ärzte impften rund 300 Menschen in der Turnhalle der Schule Maretstraße.

Foto: Andre Lenthe Fotografie / HA

Persönliche Informationen in der Muttersprache stärken Vertrauen in Impfkampagne. Nach großem Erfolg nächster Termin am 19. Januar

Harburg. Die erste mehrsprachige Impfaktion am 15. Dezember in der Turnhalle der Stadtteilschule Maretstraße war ein voller Erfolg. Nun hoffen die Organisatoren auf einen ähnlichen Zulauf am zweiten Termin, dem 19. Januar.

Davon berichtete Dr. Fang Yu, stellvertretender Vorsitzender des Harburger Integrationsrats, dem Sozialausschuss der Bezirksversammlung.

Gespräch in der Muttersprache kann Zweifel ausräumen

„Gemeinsam mit der Sozialbehörde konnten verschiedene Vereine rund um das Frauencafé im Bürgerzentrum Feuervogel das Impfangebot in 17 verschiedenen Sprachen vermitteln“, sagte Yu. Selbst Usbekisch, Urdu (indischer Dialekt), Mina (Togo) und Igbo (Nigeria) wurden geboten. „Gesundheit ist Vertrauenssache. Es gibt zwar mehrsprachiges Informationsmaterial zu den Impfungen. Aber ein persönliches Gespräch in der Muttersprache kann mögliche Fragen oder Zweifel viel besser klären“, so Yu, der auch Mitglied des Hamburger Integrationsbeirats ist. Ein weiterer Vorteil sei das Angebot im eigenen Viertel gewesen. Kurze Wege und die Vertrautheit mit der Örtlichkeit steigerten ebenfalls die Impfwilligkeit der Zuwanderer im Phoenix-Viertel und Umgebung.

Yu regte an, in weiteren Harburger Stadtteilen niedrigschwellige Impfangebote vor Ort zu schaffen. Zum Beispiel in Neuenfelde, das durch seine Randlage beim Zugang zu den Impfangeboten benachteiligt sei. „Räumlichkeiten stünden dort zur Verfügung. Es fehlt nur noch ein mobiles Impfteam, das vorbeikommt.“ Er wandte sich direkt an die Ausschussmitglieder: „Es würde uns sehr freuen, wenn Sie als Lokalpolitiker uns hierbei unterstützen.“

Hamburger Kinderimpfzentrum für Harburger zu weit weg

Auch das städtische Kinderimpfzentrum in der Neustadt, zwischen Baumwall und Michel, sei für Harburger Eltern sehr weit weg, so Yu. Jedes zweite Harburger Kind komme aus Familien mit Migrationshintergrund. Für sie sei das Impfangebot besonders schwer erreichbar – schon das Anmeldeverfahren erfordere Sprach- und Computerkenntnisse, die nicht immer vorhanden seien. Yu: „Das Helios-Krankenhaus bietet zwar Kinderimpfungen an, aber das reicht nicht. Zumal es durch die gute Anbindung an die A7 auch Eltern aus den Stadtteilen nördlich der Elbe anzieht.“

Mehr als 300 Personen hatten sich Mitte Dezember in der Schulturnhalle ohne Termin ihre Erst-, Zweit- oder Drittimpfung geben lassen. „Die Sozialbehörde, die kurzfristig eine Task Force nach Harburg entsandt und die Aktion letztendlich in diesem Maßstab ermöglichte, verdient einen besonderen Dank“, lobte Yu. Am 19. Januar soll zwischen 10 und 15 Uhr geimpft werden. Eingeladen sind Erwachsene und Jugendliche bis zwölf Jahren. „Möglicherweise bekommen wir noch eine Arztpraxis hinzu, so dass wir auch Fünf- bis Elfjährige impfen können“, sagte Yu. Für die Initiative, an der der Harburger Integrationsrat maßgeblich beteiligt war, erntete Yu viel Lob von den Harburger Politikern.

( hi )

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