Buchholz/Winsen. In den Corona-Abstrich-Testzentren wird ab sofort ein größerer Personenkreis getestet. Die Voraussetzungen für einen Test wurden verändert, künftig können Termine an alle Personen vergeben werden, die Symptome haben. Um möglichst viele Tests anzubieten, finden auch Ostern Abstriche statt.
„Durch die Testung eines breiteren Personenkreises wollen wir die Dunkelziffer an Corona-Erkrankungen im Landkreis möglichst klein halten“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Das ist ein wichtiger Schritt, um Risikopatienten besser zu identifizieren, zu isolieren und Infektionsketten zu unterbrechen. Wir sind froh, dass wir die entsprechenden Kapazitäten haben und so die neuen Kriterien des Bundes umsetzen können.“ Die Testzentren an den Krankenhäusern Winsen und Buchholz sind seit zwei Wochen in Betrieb, Termine werden über eine Hotline vergeben.
Kassenärztliche Vereinigung sorgt für Ärzte
Der Landkreis Harburg hat dazu Container an den Krankenhäusern aufgestellt und die Hotline eingerichtet, die Kassenärztliche Vereinigung sorgt für Ärzte und medizinisches Personal. Voraussetzung für einen Test war bisher der konkrete Verdacht, dass Erkrankte sich nach direktem Kontakt zu einer Person mit bestätigter Coronainfektion mit dem Virus infiziert haben. Ab sofort werden auch Tests bei Personen mit Symptomen wie Fieber, Husten, Schnupfen oder akuter Luftnot vorgenommen.
Bei Erkrankten werden nach telefonischer Anmeldung über die Hotline 04171/69 31 11 Gewebeproben aus dem Mund genommen und dann zur Untersuchung gegeben. Daneben sind unverändert Ärzte als „mobile Teams“ im Landkreis unterwegs, um Abstriche zu nehmen. Bisher haben 1853 Testungen im Landkreis stattgefunden, davon 728 in den Testzentren.
291 Personen wurden positiv getestet
291 Personen wurden positiv getestet, sind mit dem Coronavirus infiziert. Um möglichst viele Personen testen zu können, machen die Testzentren keine Osterpause. Dort werden Termine auch für Karfreitag und Ostermontag vergeben, die Hotline ist auch am Karsonnabend und Ostermontag erreichbar. Um einen Termin zu erhalten, gibt es für Erkrankte zwei Wege: Die Patienten wenden sich an ihren Hausarzt. Der Arzt meldet den Fall dem Landkreis, der Kontakt aufnimmt. Die andere Möglichkeit: Die Patienten melden sich direkt über die Hotline (Telefon 04171/69 31 11).
Dies gilt nur für Patienten, die keinen Hausarzt haben oder diesen nicht erreichen können. Die Hotline ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr erreichbar, über Ostern nicht am Karfreitag, aber am Sonnabend und Ostermontag jeweils von 9 bis 13 Uhr. Im Container meldet sich der Patient am Fenster des Containers an und wird dort mit Personalausweis sowie der Krankenversi cherungskarte registriert. Anschließend führt der Arzt im Container einen Abstrich über den Rachen durch. Die Testdurchführung dauert fünf Minuten.
Gesundheitsamt bleibt mit dem Patienten in Kontakt
Bis das Testergebnis vorliegt, kann es angesichts der Laborauslastung bis zu fünf Werktage dauern. Das hat auf die Behandlung aber ebenso wenig einen Einfluss wie ein verzögerter Abstrich. Nach dem Abstrich wird der Patient aufgefordert, sich ohne Umwege zurück in seine häusliche Umgebung zu begeben und Kontakte zu vermeiden. Das Gesundheitsamt bleibt mit dem Patienten in Kontakt. Das Gesundheitsamt bekommt auch das Testergebnis mitgeteilt.
Sobald es vorliegt, wird das Gesundheitsamt dem Patienten mitteilen, ob der Test negativ oder positiv ausgefallen ist. Wenn sich der Verdachtsfallbestätigt bleibt der Patient zu Hause in Quarantäne. Diese Anordnung des Gesundheitsamtes ist rechtlich bindend, wer dagegen verstößt, macht sich strafbar.
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