Der emeritierte Hauptpastor von St. Michaelis schreibt alle zwei Wochen im Abendblatt. Diesmal geht es um die Gartenkultur vieler Völker.

Ich stehe am letzten Sonntag vor dem Nachbarschaftsgarten am Striepenweg in Hausbruch. Er liegt direkt neben dem P&R-Parkhaus. Die Pforte im Staketenzaun ist offen. Ich gehe hinein und entdecke drei Frauen mitten zwischen den Beeten neben einem neuen Gartenhaus. Sie sitzen in der Sonne und unterhalten sich. Eine von ihnen ist Ulrike Bögel. Sie war 30 Jahre Leiterin der Kita der Elbkinder am Wümmeweg. Sie ist sofort bereit, mir alles zu zeigen, was hier entstanden ist. Auf dem großen Grundstück gastierte früher öfter ein Zirkus. Für kurze Zeit war es eine Hundewiese.

„Im Oktober des letzten Jahres haben wir hier mit einer kleinen Gruppe angefangen, Büsche und Bäume zu pflanzen, Beete anzulegen und das Grundstück einzuzäunen. Vorher waren wir an einer anderen Stelle. Es gab Proteste von Anwohnern und viel Streit. Da haben viele den Mut verloren. Wir haben uns dann fachkundigen Rat geholt, um das Konzept eines offenen Nachbarschaftsgartens zu entwickeln.“