Döhle. Untere Naturschutzbehörde kritisiert Fällen von Bäumen. Naturschutzpark-Verein weist Zusammenhang mit dem Bau des Schäferhauses zurück.

Das vom Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) geplante Schäferhaus in Döhle kommt nicht aus der Kritik. Schon vor zwei Jahren hatten sich die Grünen gegen das Projekt gewandt, weil dafür Bäume gefällt worden seien. Eine Argumentation, der auch die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis folgte. Schon damals fürchtete ihr Chef Detlef Gumz Auswirkungen auf die am Südrand des Kreises angesiedelte Kolonie Graureiher. Die sind jetzt eingetreten. Denn alle Nester bis auf eins sind verschwunden. Wohin sich die Vögel gewandt haben, ist offen. Der Hintergrund für den Abflug bleibt dabei umstritten. „Eine Korrelation zwischen dem Bau des Schäferhauses und der Reiher-Kolonie ist aber falsch,“ versichert dagegen VNP-Geschäftsführer Mathias Zimmermann.

Als Antwort auf eine Anfrage des BUND hat die Untere Naturschutzbehörde die Lage jetzt erneut eingeschätzt. Hintergrund: Schon im Januar 2017 als bei ihr der Hinweis eingegangen war, dass es im Wald der Graureiherkolonie am Schafstall einen Holzeinschlag gegeben habe, hatte die Behörde reagiert. Schriftlich wurde darauf hingewiesen, dass die Maßnahme naturschutzfachlich und rechtlich sehr kritisch einzustufen sei. „Da die starke Auflichtung eine Störung der Kolonie darstellt, die massive Holzentnahme den Waldbestand destabilisiert, anfällig für Sturmereignisse macht und damit auch Horste und Horstbäume gefährdet sind, könne der geplante Bau des Schäferhauses in der Nähe der bereits gestörten Kolonie zu einer Aufgabe der Brutkolonie führen.“ Die Baumfällungen habe der Verein explizit nicht mit der Behörde in Winsen abgestimmt. Allerdings habe der VNP gestützt auf ein eigenes Gutachten die Bedenken nicht geteilt. Auch die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) habe die grundsätzlichen Bedenken aus der Kreisstadt nicht gestützt.