In diesen Tagen werden die Heidschnucken geschoren. Warum das ein Knochenjob ist und was aus der Wolle wird.

Es ist noch früh am Morgen. Feuchte Kühle liegt über der Lüneburger Heide. Auch im dämmrigen Schafstall bei Döhle ist die Luft empfindlich kalt. Aber Julian Schulz läuft das Wasser in Strömen vom Körper. Der Mann schwitzt, damit Tiere nicht schwitzen müssen. Seit fast zwei Stunden schon schert der gelernte Schäfer Schnucken. Mit dem elektrischen Haarschneider schält er ihnen Bahn für Bahn das graue zottelige Haar vom Leib. Es dauert etwa drei Minuten bis das Vlies, wie der Schafspelz genannt wird, auf dem Boden liegt. Die Schnucke, nun optisch wesentlich schlanker und im doppelten Sinne erleichtert, läuft blökend zur Herde zurück. Schulz packt das nächste Tier an den Hörnern und fixiert es zwischen seinen Beinen.

Schafsschur verlangt präzise Arbeit