Buxtehude. Nach knapp drei Monaten kehren die schriftlichen Zeugnisse zu den Buxtehuder Hexenprozessen aus der Zeit von 1540 bis 1644 im restaurierten Zustand (wir berichteten) in den Bestand des Stadtarchivs zurück. Die Hamburger Restauratorin Gudrun Kühl übergab die acht Archivmappen am Mittwoch an die Stadtarchivarin Eva Drechsler. Zwei wichtige Etappenziele sind somit erreicht: Den Erhaltungszustand der etwa 3200 Seiten zu verbessern und die Akten wieder der Öffentlichkeit und vor allem der Forschung zugänglich machen zu können.
Mahnmal am Rathaus erinnert an die Opfer der Hexenprozesse
Der Grundstein sei gelegt, dass die Wissenschaft die Opfer, den Ablauf und die Motive zu den Hexenprozessen eingehender untersuchen und in den Gesamtzusammenhang der europäischen Hexenverfolgung einbetten könne, so Drechsler. 21 Frauen waren in Buxtehude der Hexerei und Zauberei angeklagt, 15 wurden nach grausamer Folter hingerichtet, davon 13 durch Verbrennen. Seit 2017 erinnert ein Mahnmal am Historischen Rathaus an die Opfer der Buxtehuder Hexenprozesse.
Risse, Fehlstellen und Schimmelbefall
Risse, Fehlstellen und Schimmelbefall hatten den Akten zu schaffen gemacht. Herausfordernd bei diesem Auftrag waren für Gudrun Kühl die fragilen Seitenränder, die stark aufgerollt waren und durch hauchdünnes Japanpapier stabilisiert werden mussten. Nun sind die Seiten wieder les- und blätterbar. Die Kosten der Restaurierung belaufen sich auf 6861,54 Euro.
Die Sparkasse Harburg-Buxtehude übernimmt dabei einen Anteil von 3500 Euro, den verbliebenen Teil deckt die Hansestadt Buxtehude ab. Im Herbst sollen bisherige Forschungsergebnisse öffentlich präsentiert werden.
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