Hamburg. Etwa 500 ehemalige Einwohner werden bei der Veranstaltung erwartet. Gotteshaus, Friedhof und ein Autohof existieren bis heute.

Von wegen „toter Stadtteil“: Neues Leben entsteht. Im 62 Meter hohen Turm der Kirche St. Gertrud in Altenwerder nisten Turmfalken. Demnächst werden die Küken schlüpfen. Bei ihren Flugversuchen werden die jungen Greifvögel in ihrem direkten Umfeld ein fast unberührtes Biotop vorfinden. Auch seltene Tierarten wie Kleinspechte, Gelbspötter oder Wasserfledermäuse haben in der Nähe Lebensraum. Wer die Elbinsel als eine gigantische, gesichtslose Industriefläche an der Autobahn 7 wahrnimmt, hat nur teilweise recht.

Das frühere Fischerdorf ist längst plattgemacht. In einem Grünstreifen sind noch Mauerreste zu entdecken. Vor zwei Jahrzehnten mussten die letzten Alteingesessenen ihre Heimat verlassen. In dem einstmals entzückenden Stadtteil sind aktuell nur noch zwei Bürger gemeldet. Eine Zählung in den Jahren 1924/25 ergab: 243 bewohnte Häuser, 2010 Einwohner, 146 Pferde, 538 Rinder, 517 Schweine, 41 Ziegen, 309 Enten und 2550 Hühner. Anfang der 1950er-Jahre waren hier noch gut 2500 Einwohner wohnhaft. Seinerzeit handelte es sich um ein schnuckeliges Dorf mit ansehnlichen Häusern, kultivierten Gärten, mit gepflegten sozialen und gesellschaftlichen Strukturen und einer jahrhundertealten Historie.