Nah- und Fernverkehr

Süderelbbrücke vor dem Abriss: Jetzt spricht die Bahn

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Lars Hansen
Ein Teil der Eisenbahnbrücken über die Süderelbe wird derzeit verstärkt. Auf Dauer müssen die Brücken ersetzt werden.

Ein Teil der Eisenbahnbrücken über die Süderelbe wird derzeit verstärkt. Auf Dauer müssen die Brücken ersetzt werden.

Foto: Lars Hansen / xl

Erst 41 Jahre alt und schon ein Sanierungsfall: Stahlfachwerkbrücken über die Süderelbe werden geflickt, bis sie ersetzt werden können.

Neuland.  Wer derzeit mit dem Metronom über die Elbe fährt, merkt es: Auf den Elbbrücken fährt der Zug langsamer. An der Brücke, die die Personenzüge befahren, werden Verstärkungen eingeschweißt. Deshalb gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Ab Sommer soll wieder die reguläre Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h gelten. Ein Vertreter der DB-Netz-AG soll im Verkehrsausschuss des Landkreises Stade geäußert haben, die Brücken würde im Jahr 2025 abgerissen. Die SPD in der Bezirksversammlung Harburg möchte es jetzt genau wissen. Sie stellt den Antrag, dass ein Vertreter der DB Netz AG im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung über eventuelle Pläne der Bahn für die Brücke berichtet.

Die Eisenbahnbrückenanlage besteht aus vier Brücken: Stromabwärts betrachtet, liegen hintereinander die Brücken der S-Bahnstrecke, der Güterumgehungsbahn und der Personenbahn mit jeweils einem Mittelfachwerk als Träger sowie die Brücke des Güterbahnzubringers Richtung Hamburger Hafen mit einem Kastenfachwerk. Die beiden mittleren Brücken sind im Jahr 1978 in Betrieb gegangen, die S-Bahn- 1983 und die Hafenbahn-Brücke etwa 10 Jahre später.

„Es ist richtig, dass wir über einen Ersatz der beiden ältesten Brücken nachdenken müssen“, sagt Bahn-Pressesprecher Egbert-Meyer-Lovis. „Aber wann der erfolgt, lässt sich noch überhaupt nicht seriös sagen. So weit sind wir in Gedanken noch gar nicht. Das einzige, was an 2025 stimmt, ist, dass dies der früheste Zeitpunkt ist, an dem wir überhaupt beginnen könnten.“

Güterbahnbrücke ist schon verstärkt worden

Aus diesem Grunde werde die Brücke mit den zwei Personenzuggleisen gerade verstärkt. An der Güterbahnbrücke sei dies bereits im vergangenen Jahr geschehen und seitdem dürfe sie wieder mit 60 km/h gequert werden, so Meyer-Lovis.

Da diese Brücken und die S-Bahnbrücke optisch baugleich wirken, befürchtet die SPD, dass auch die S-Bahnbrücke etwa fünf bis zehn Jahr später dasselbe Schicksal ereilen wird. In der Tat ist derzeit auch hier die Geschwindigkeit reduziert – von 100 auf 80 km/h. Weil die S-Bahn mit den Beschleunigungs- und Abbremsphasen zwischen den angrenzenden Stationen Harburg und Wilhelmsburg allerdings nur auf der Brücke die 100 km/h erreicht, wirkt sich das im Fahrplan nicht aus.

„Angesichts der hohen verkehrlichen Bedeutung der Süderelbbrücken nicht nur für den Bezirk Harburg, sind frühzeitige Transparenz und Sachinformation wichtig“, schreibt der SPD-Abgeordnete Torsten Fuß in der Antragsbegründung.

Die Vertreter der Bahn sollen dem Ausschuss deshalb nicht nur über den baulichen Zustand der Süderelbbrücken berichten, sondern auch vorstellen, wie die notwendigen Bauarbeiten grundsätzlich durchgeführt werden sollen und welche Auswirkungen diese auf das Fahrplanangebot haben werden.

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