Wilhelmsburg. Die letzten Gebäude der ältesten Fabrik Wilhelmsburgs werden abgerissen. Eine ehemalige Arbeiterin erinnert sich.

Bald wird nur noch der Straßenname „Bei der Wollkämmerei“ an die Fabrik erinnern, die 1889 die Industrialisierung Wilhelmsburgs einläutete. Die letzten Gebäude werden abgerissen, der Boden wird abgebaggert und planiert. Hier soll ein Logistikzentrum entstehen. Die Fabrik ist schon lange Geschichte. Die letzte Wolle wurde hier hier in der Spätschicht des 16. Februar 1962 verarbeitet. Mit der Sturmflut war das Aus der Fabrik besiegelt.

Eine, die Anfang der 1960er-Jahre noch hier gearbeitet hat, ist Karin Hadaschik, mittlerweile auch schon 74 Jahre alt. „Ostern 1960 war ich mit der Volksschule in Neuhof fertig“, sagt sie, „und im Sommer habe ich dann in der Wolle angefangen – wie viele Wilhelmsburger Mädchen.“