Buchholz. Jede noch so ungewöhnliche Scheibe kann Schallplattenexperte Stephan Schmidt weltweit besorgen. Sein Laden in Buchholz ist eine Schatztruhe.

Normal? War er nie. Wenn alle rauchten, drückte er die Zigarette aus. Wenn alle feierten, blieb er zu Hause. Ein „Querdenker“ sei er. Schon immer gewesen. Wenn alle das eine tun, macht er eben das andere. Aus Prinzip. Wenn alle ihre Musik über Streaming-Dienste und Apps in Sekundenschnelle verkonsumieren, legt er genüsslich eine Schallplatte auf. Lauscht dem Knistern und Rauschen der Nadel auf dem glänzenden Vinyl, dreht das Cover in den Händen und feiert den Augenblick – einen wertvollen Moment bewussten Musikhörens.

Alles ist ungewöhnlich an diesem Mann. Alles, bis auf sein Name: Stephan Schmidt. Davon gibt es Hunderte. Doch nur einer von ihnen verdient sein Geld mit „schwarzem Gold“. Stephan Schmidt aus Buchholz ist Experte, wenn es um Vinyl geht. Jede Schallplatte, und sei sie auch noch so selten, kann der Musikkenner auf dieser Welt besorgen. Aus Japan, Südamerika, Skandinavien hat er Scheiben importiert, jeden noch so ungewöhnlichen Kundenwunsch in den vergangenen drei Jahrzehnten erfüllt. Und auch andersherum funktioniert das Geschäft. Von seiner Firmenzentrale im Zentrum von Buchholz verschickt er Schallplatten bis nach Argentinien.