Winsen/Jork. Fänge an der Unterelbe erreichen kaum die Hälfte des Vorjahresniveau. Kaum besser ergeht es Fischer Wilhelm Grube in Hoopte

Nach zwei mageren Jahren zeichnet sich auch in diesem Frühjahr eine miserable Stintsaison ab. Fischer an der Unterelbe melden schlechte Fänge, ebenso Wilhelm Grube in Hoopte – nur am ersten Fangtag Anfang der Woche war ihm mit 350 Kilogramm Stint eine passable Menge in die Reusen geschwommen. Parallel zum Fischaufkommen sinkt das gastronomische Angebot im Landkreis Harburg.

„Die Fangmenge an Stint hatte 2018 ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht. Nun sieht es so aus, dass sie in diesem Frühjahr noch einmal deutlich unterschritten wird“, sagt Veit Hennig, Ökologe an der Universität Hamburg. Er fragt seit Jahren die beiden Fischer an der Unterelbe und Wilhelm Grube nach deren Fangzahlen, um die Entwicklung der Schlüssel-Art der Fischwelt in der Elbe zu verfolgen. Wenn Stint fehlt, bleiben nicht nur manche Teller leer, sondern auch die Mägen von Zwergmöwe, Kormoran, Flussseeschwalbe und Schweinswal – seit zwei Jahren gebe es keine Schweinswal-Sichtungen in Hamburg, sagt Hennig. Die dezimierten Stintschwärme sind wohl einer von mehreren Gründen.