Harburg. Harburg bekommt seine Fahrradstation. Sie soll auf der Brachfläche zwischen der Walter-Dudek-Brücke/B73 und der Brücke Hannoversche Straße entstehen. Möglichst schon 2018 soll der Bau beginnen. Am Dienstagabend machte der Hauptausschuss der Bezirksversammlung den Weg für diese zunächst ungeliebte Lösung frei.
Seit 2010 bemüht sich der Bezirk um einen Standort für eine Fahrradstation nahe der S- und der Fernbahn. Die zunächst favorisierten Orte lagen auf dem Gelände der Deutschen Bahn AG, und die lehnte die Ansiedlung dort ab.
Nun soll auf städtischer Fläche ein Stationsgebäude entstehen, das rund 400 Stellplätze bietet, dazu 60 Plätze für Mietfahrräder, Werkstatt und Technikraum, Duschen und Sanitäranlagen sowie ein Büro und ein Sozialraum für den oder die Mitarbeiter der Fahrradstation. Im Außenbereich sind zudem 20 Stadtrad-Plätze anvisiert.
Über den vorhandenen Treppenabgang an der Hannoverschen Straße können die Kunden der Radstation nach gut 90 Metern die S-Bahn-Gleise erreichen. Der Weg zur Fernbahn ist etwas weiter: 280 Meter. Das stieß in den vergangenen Jahren auf Kritik, auch beim Fahrradclub ADFC. Er bemängelte – wie viele Bezirkspolitiker – die Tatsache, dass ortsunkundige Bahnkunden die Fahrradstation nur schwer erreichen können.
Umgekehrt seien die Abstellplätze für Harburger, die in die Hamburger Innenstadt, nach Winsen, Lüneburg oder Buchholz pendeln, aufgrund dieser Distanz als Bike+Ride-Plätze nicht optimal gelegen. Immerhin führt die Hamburger Veloroute 11 direkt dort vorbei.
Dass die Bezirksabgeordneten nun doch grünes Licht für den Standort gaben, liegt vor allem an den Vorgaben der Behörde für Wirtschaft und Verkehr. Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof hatte Ende November in einem Brief an den Interims-Bezirksamtsleiter Dierk Trispel eine schnelle Entscheidung angemahnt: Die für die Planung von Fahrradstationen vorhandenen Klimaschutzmittel könnten nur bis Ende des Jahres zugesagt werden.
Er schrieb: „Ich würde es ausdrücklich begrüßen, wenn in Harburg die erste Fahrradstation entstünde, die nach dem neuen, hohen Hamburger Bike+Ride-Qualitätsstandard geplant und betrieben würde.“
Ohne die bezirkliche Weichenstellung wäre Harburg im „hamburgweiten Realisierungsprozess für Fahrradstationen an Fernbahnhöfen einstweilen unberücksichtigt“ geblieben, ist dem Schreiben zu entnehmen.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Harburg