Harburg

Hermann-Krüger-Platz im Phoenix-Viertel

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Lars Hansen
Hermann Krüger ist Anfang des Jahres gestorben

Hermann Krüger ist Anfang des Jahres gestorben

Foto: Jochen Gipp

CDU beantragt Benennung des Quartiersplatzes über der Eddelbüttelstraße nach dem verstorbenen Schulleiter und Stadtteilaktivisten.

Harburg.  Die Harburger CDU setzt sich dafür ein, dass ein Platz im Phoenix-Viertel nach dem Anfang des Jahres verstorbenen Pädagogen, Quartiersaktivisten und Löwenhaus-Gründer Hermann Krüger benannt wird. Einen entsprechenden Antrag stellt die Partei in der Bezirksversammlung.

„Hierfür bietet sich der sogenannte Quartiersplatz im Bereich Kalischerstraße/Buna­twiete an, da dieser sich in unmittelbarer Nähe zum Löwenhaus befindet, das von Hermann Krüger initiiert wurde“, schreiben dien Christdemokraten in der Sachverhaltsschilderung des Antrages.

Am Quartiersplatz im Inneren der ehemaligen Wendeschleife der Harburger Straßenbahn befindet sich nicht nur das Löwenhaus, sondern auch das „Kinderzentrum Kennedyhaus“ sowie der Bolz- und Basketballplatz des Phoenix-Viertels. Als engagierter Streiter für dieses Quartier war Hermann Krüger an der Gestaltung des Platzes aktiv beteiligt.

Die meisten Harburger kannten Hermann Krüger als Repräsentant des Löwenhauses. Wer im Phoenix-Viertel aufgewachsen ist, kannte ihn als den Schulleiter. Hermann Krüger starb im Januar dieses Jahres. Die gute Seele des Phoenix-Viertels wurde 69 Jahre alt. Geboren wurde Krüger in der Lüneburger Heide, in der Nähe von Uelzen, aber schon in den 70er-Jahren war der Pädagoge in Harburg aktiv.

Unter anderem gab er damals den Impuls in die Kommunalpolitik, Harburg für die Internationale Gartenschau vorzuschlagen. Daraus wurde nichts, aber Harburg bekam immerhin 20 Millionen Mark aus dem IGA-Topf, wofür unter anderem die Brücke über die Hohe Straße zum Stadtpark gebaut werden konnte.

Krüger machte sich auch stark in der Arbeitsgemeinschaft Phoenix-Viertel, die immerhin bewirkt hat, dass das mehr als 100 Jahre alte Wohnquartier 2005 vom Senat zum Sanierungsgebiet erklärt wurde – zum zweiten Mal, nachdem das Quartier in den 1980er-Jahren bereits einmal Sanierungsgebiet war.

Er sammelte unermüdlich Spenden für das Löwenhaus

Seinen Schülern ist der ehemalige Schulleiter der Schulen Bunatwiete und Maretstraße als engagierter Pädagoge in Erinnerung, der sich über die Unterrichtszeiten hinaus für seine Schüler einsetzte. Das brachte ihm den Respekt aller Bewohner des Viertels ein.

Auf sein pädagogisches Engagement ging auch die Gründung des „Löwenhauses“ zurück. Seit elf Jahren erhalten Kinder aus Harburg, in deren Familien dies sonst nicht üblich ist, hier nach der Schule Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und einen strukturierten Nachmittag.

Gut zwei Dutzend junge Harburger nehmen dieses Angebot regelmäßig an. Das Löwenhaus wurde gegründet, als Krüger noch Schulleiter war. Nach seiner Pensionierung hatte er sich voll diesem Projekt verschrieben, sammelte unermüdlich Spenden für die Einrichtung und sorgte dafür, dass sie bekannt wurde und blieb.

Das Recht, Straßen zu benennen liegt bei den Bezirken. Allerdings prüft das Staatsarchiv die Bezirksvorschläge auf Doppelbenennungen und historische Problemfälle.

( xl )

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