Harburg/Finkenwerder. Dass die HADAG ihr Angebot der Fährlinie 62 am Wochenende verbessern will, wird nicht nur in Finkenwerder, sondern auch im Hamburger Teil des Alten Landes begrüßt. Gleichzeitig mahnen Politiker und aktive Bürger auch Verbesserungen für Pendler und Fahrradfahrer an.
An Wochenenden will die HADAG den Fährtakt zeitweise von 15 auf 10 Minuten verkürzen Außerdem soll die Mitnahmekapazität zu Spitzenzeiten an Wochenendtagen von 250 auf 350 erhöht werden (das Abendblatt berichtete). Zugelassen sind die Fähren ohnehin für 380 Passagiere. die übliche Begrenzung auf 250 war eine HADAG-interne Maßnahme. Aber auch bei erhöhter Kapazität sollen pro Fahrt maximal 10 Fahrräder mitgenommen werden. „Wir sind keine Fahrradfähre“, sagt HADAG-Geschäftsführerin Gabriele Müller-Remer.
Gudrun Schittek, Abgeordnete der Grünen in der Harburger Bezirksversammlung, kritisiert das: „Gerade ist von Bezirken und Bürgerschaft das Bündnis für den Radverkehr beschlossen worden. Hamburg will seine Radwege als Alternative zum PKW ausbauen. Zur Stärkung der Radrouten gehört die Querung der Elbe mit der Fähre“, sagt sie. „Im Plan der Velorouten fehlt leider die wichtige Verbindung über die Elbe. Im Hamburger Westen gibt es keine Veloroute, die von Süd nach Nord führt.“
Auch die Bürgervertretung Neuenfelde/Cranz mahnt Verbesserungen im Fährverkehr an, die über die Wochenenden hinausgehen. „Man kann uns nicht sagen, man hätte zuwenig Fähren für eine permanente Taktverdichtung“, sagt Bürgervertreter Boy Friedrich. „Wir sehen ständig Fährschiffe leer an den Pontons liegen.“ Die Radkapazität könnte auch erhöht werden, wenn die Radler ihre Räder intelligenter abstellen würden, sagt Friedrich.
Die Harburger Grünen hatten im März einen Antrag zur Fährtaktverdichtung in die Bezirksversammlung eingebracht. SPD und CDU lehnten den Antrag mit ihrer Mehrheit ab. Der Bezirk Harburg sei nicht zuständig, so die Begründung. „Aber es nutzen ja viele Cranzer, Neuenfelder und Francoper die Fähre“, sagt Friedrich. „Deren Vertretung ist nun mal die Bezirksversammlung.“
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