Buchholz. Mehr als 600 Buchholzer haben sich am Sonntagnachmittag in der Innenstadt gegen eine rechte Kundgebung der sogenannten „Bürgerbewegung Nordheide“ gestellt. Der Buchholzer Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse sprach sich auf der Gegenkundgebung „Buchholz zeigt Gesicht!“ am Peets Hoff entschieden gegen jede Art von Fremdenhass aus.
Organisiert wurde die Gegenkundgebung der Buchholzer Bürger vom Bündnis gegen Rechts, in dem sich Stadt, Gewerkschaften, die im Rat vertretenen Parteien, Kirchen, Verbände, Vereine und Organisationen zusammengeschlossen haben. „Uns alle empört, dass rechtsradikale Aktivisten heute nur wenige Hundert Meter von hier Fremdenhass und Hetze gegen ausländische Mitbürger betreiben”, sagte Röhse. Auch Bea Trampenau von der Antifaschistischen Erholungs- und Begegnungsstätte Heideruh sprach sich deutlich gegen rechtsradikales Gedankengut aus.
Zu der Kundgebung der Neonazis hatten sich nur etwa 20 Personen versammelt. Die Polizei rückte aus ganz Niedersachsen an, um die angemeldete Versammlung zu schützen. Fast die gesamte Buchholzer Innenstadt war mit Hamburger Gittern abgeriegelt. Etwa 100 Antifaschisten versuchten die Reden der rechten Kundgebung immer wieder mit „Kein Mensch ist illegal“ oder ähnlichen lautstarken Parolen zu stören.
Da die rechte Kundgebung jedoch in einer Seitenstraße neben dem City Center abgehalten wurde, kamen die Redebeiträge ohnehin nicht bei den Passanten an. Beide Kundgebungen verliefen friedlich. Erst bei der Abreise kam es zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen linken Aktivisten und Polizeibeamten.
Die Neonazis wurden von der Polizei zum Bahnhof Buchholz eskortiert. Von dort aus fuhren sie in ihre Wohnorte. Nach knapp drei Stunden war es in der Buchholzer Innenstadt wieder ruhig. Nur vereinzelt patrouillierten noch Polizeifahrzeuge.
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