Christa Röger und Marianne Schwark-Hupe präsentieren in Maschen ihre gemeinsam kreierten Bildreihen

Maschen . Begeisterung – doch auch manches Fragezeichen waren in den Gesichtern der Besucher der Vernissage im „alten atelier“, Hittfelder Kirchweg 21 in Maschen, zu erkennen, die dort die Ausstellung „Untrennbar kreativ“ besuchten. Die Künstlerinnen Christa Röger und Marianne Schwark-Hupe feierten ihre siebenjährige Ateliergemeinschaft in den neuen Räumen in Maschen. Unter dem Namen Untrennbar Kreativ präsentierten sie zum feierlichen Anlass eine gemeinsam kreierte Bildreihe.

„Kennengelernt haben wir uns vor zehn Jahren“, so Röger. „Wir fanden uns gleich so sympathisch, da war die Idee zu einem gemeinsamen Atelier nur eine Frage der Zeit.“ 2007 war es dann so weit. Die zwei Künstlerinnen bezogen das ehemalige Atelier von Arthur Siebelist in Hittfeld. Siebelist brachte einst die Freiluftmalerei in den Ort und schuf dadurch eine kleine Künstlerkolonie.

Unter dem Oberbegriff „Freie Malerei“ arbeiteten die zwei Künstlerinnen von nun an in ihrem „alten Atelier“ an abstrakt expressiven Bildern in Acryl- und Mischtechnik. Das Teilen des gemeinsamen Arbeitsraumes funktionierte hervorragend. „Vor eineinhalb Jahren versuchten wir uns dann erstmals an einem gemeinsamen Werk“, sagt Marianne Schwark-Hupe. Die Arbeitsweise gefiel den beiden Damen sofort. „Zusammen neue Dinge auszuprobieren macht einfach Spaß“, so Röger.

Viele der ausgestellten Bilder sind im Stil der Collagetechnik angefertigt. Hierbei finden unterschiedlichste Elemente und Techniken Eingang in das Kunstwerk. Eines der gestalterischen Elemente ist dabei die veränderte Darstellung von realen Persönlichkeiten. Von dieser Technik machten in ihren Bildern auch Röger und Schwark-Hupe Gebrauch. Da ist beispielsweise ein pink-rotes Bild, das allein durch seine Farbintensität für allgemeine Aufmerksamkeit sorgt. Auf zwei großen Leinwänden sind hier, an langen Strichen hängend, mehrere Paragraphenzeichen abgebildet. Aus einer der Bildecken blickt das verfremdete Gesicht des Filmstars Angelina Jolie. In großen Lettern prangt darüber das Wort „Gummizelle.“ Das Getuschel unter den Besuchern ist groß. Was mag wohl die Botschaft hinter dem Bild sein? „Die Idee zu dem Bild kam uns bei der Arbeit an einem Bild über den Artikel 3 des Grundgesetzes“, so Röger. Der fordert die Gleichstellung aller Menschen vor dem Gesetz. „Darüber entstand dann die Idee zum Gummiparagraphen“, so Röger. Der Gummiparagraph ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für einen Gesetzestext, der so ungenau und allgemein formuliert ist, dass die unterschiedlichsten Auslegungen möglich sind. „Die mangelnde Genauigkeit erlaubt, das betreffende Gesetz gummiartig zu dehnen“, so Röger.

Für mindestens genauso viel Aufsehen sorgt das „Große Liebe“-Bild. Die abgebildete Kehrseite eines blauen VWKäfers, Baujahr 1970, lässt einige Besucher schmunzeln. Die Liebe zum VWKäfer? Damit sind beinahe alle einverstanden. Das Konzept von Untrennbar Kreativ scheint zu funktionieren. Die Besucher sind, genau wie die Künstlerinnen selbst, von den Werken beeindruckt. Besonders die realitätsnahen Themen wurden von den Besuchern gelobt.

Die nächste Ausstellung der Künstlerinnen wird am Freitag, 27., bis Sonntag, 29. März, unter dem Motto „Die norddeutsche Kunst zu Gast in der Festung Grauerort“ in Stade stattfinden.