Die Heidekultour soll an drei Wochenenden dazu einladen, die vielschichtige Kreativität im Landkreis Harburg und im Heidekreis kennenzulernen

Todtshorn. Die Kunst auf dem Lande ist vielfältig. So vielfältig, dass sie drei Tage lang an 49 Stationen allein im Landkreis Harburg einem breiten Publikum gezeigt werden kann. Gäste aus Nah und Fern sollen am ersten Mai-Wochenende Kunst, Musik, Poesie und Gartenidylle erleben – und dabei auch die Heideregion kennenlernen. Ein ähnliches Konzept wird seit Jahren bei der „kulturellen Landpartie“ im Wendland umgesetzt, und diese Veranstaltung inspirierte auch Gabi Eiberg aus Todtshorn. „Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen“, sagt sie.

Gemeinsam mit Ingrid Schwoy und Gudrun Hofmann vom Tostedter Künstlerkreis „Werkstolz“ und dem Kulturverein Schneverdingen hat sie nun das 144-seitige Programmheft für die „Heidekultour 2015“ fertiggestellt. Es ist ab sofort erhältlich.

Im Kern gibt es, ausgehend von Schneverdingen, schon länger eine Garten- und Kunstreihe, die sich über den ganzen Sommer erstreckte. Der 1. Mai war dabei Tag der offenen Werkräume. Daraus entstand im vergangenen Jahr die Aktion „Heidekultour“ mit zunächst 40 Künstlern in 24 Orten. „Der Erfolg hat uns angespornt, und wir wollten uns für dieses Jahr auf einen bestimmten Termin konzentrieren, etwas mit Eventcharakter“, sagt Gabi Eiberg. Die „Heidekultour“ findet somit im Heidekreis und im Landkreis Harburg von Freitag, 1., bis Sonntag, 3. Mai statt. Ein umfangreiches Programm, das an einem einzigen Tag kaum zu schaffen ist. „Die Besucher sollen, sofern sie von auswärts kommen, idealerweise gleich das ganze Wochenende in der Heide verbringen“, wünscht sich Gabi Eiberg.

Das Ergebnis sind nun 75 Ausstellungsorte mit mehr als 100 Teilnehmern, da an vielen Stationen gleich mehrere Künstler vor Ort sind. An manchen Orten gibt es Abendveranstaltungen mit Musik oder Lesungen, anderswo ein Kinderprogramm. Ein örtlicher Schwerpunkt wird in Todtshorn auf dem Hof von Gabi Eiberg und ihrem Mann Kai Johannsen sein. „Hier im Dorf machen alle mit“, sagt sie. Während die Werkstolz-Damen anfangs selbst Künstler akquiriert haben, läuft es nun wie von selbst. „Wir werden von Anfragen überrannt“, sagt Johannsen. „Auch von sehr vielen, die wir selbst noch gar nicht kannten.“

Die Ausstellungen sind überwiegend an allen drei Tagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Gezeigt werden Malerei und Bildhauerei, Kunsthandwerk und Kleinkunst von Clownerie bis zum Fotoprojekt zum Mitmachen. An Abendvorstellungen gibt es zum Beispiel die Musical-Nacht in der Kirche Handeloh, den Mitsing-Abend der Döhler Heidekutscher, Gitarren-Folk im Hanstedter Alten Geidenhof oder Kammermusik in Schneverdingen. In Schneverdingen findet auch die offizielle Eröffnung beim Kulturverein statt (1. Mai, 10 Uhr).

Die Organisatoren bauen aber auch darauf, dass die örtliche Gastronomie mitzieht und vielleicht das eine oder andere Sondermenü anbietet. Und obwohl die Heidekultour 2015 noch bevorsteht, ist Gabi Eiberg gedanklich schon ein Jahr weiter: „Es wäre toll, wenn wir nicht nur weitere Gastronomiebetriebe und Künstler gewinnen können, sondern zum Beispiel auch themenbezogene Radtouren angeboten werden“, sagt sie. „Wir bewerben uns außerdem um EU-Förderung aus dem LEADER-Programm in der Kategorie touristische Wirtschaft“, sagt Kai Johannsen.

Die fürs Publikum offenen Gärten wird es im Rahmen der Heidekultour weiterhin geben, allerdings zu einem späteren Termin. Die bundesweite Aktion „Tag der offenen Gartenpforte" findet am Wochenende 13. und 14 Juni) statt. Dieser Termin steht auch in Tostedt seit Jahren fest im Kalender. Am Sonnabend, 13. Juni, laden außerdem Künstler aus Buchholz, die sich zum Netzwerk „Kultraum21“ zusammengeschlossen haben, zu ihrer ersten „Buchholzer Kulturnacht“. Auch die Teilnehmer dieses Aktionswochenendes listet das Programmheft auf, ebenso die eines weiteren Ausstellungswochenendes am 3. und 4. Oktober.

Das Heft, das dank eines Zuschusses von der Vorwerk-Stiftung so umfangreich werden konnte, ist in den Touristinformationen und Rathäusern der Heideregion sowie bei den teilnehmenden Künstlern erhältlich. Der Kulturverein Schneverdingen sendet ihn gegen eine Gebühr von vier Euro auch zu. Über aktuelles zu Programm und Veranstaltern informiert außerdem die Internetseite www.heidekultour.de.

Künstler, die noch in diesem Jahr mitmachen oder sich bereits für das kommende Jahr anmelden möchten, erreichen Gabi Eiberg unter gabi.eiberg@typisch4.de und 0171/603 58 35