IBA begann am Sonntag die Vermarktung des Fischbeker Heidbrook auf dem alten Kasernengelände. Interesse war groß

Fischbek/Neugraben . Am Sonnabendmorgen um 9 Uhr ging der Grundstücksverkauf für das Neubaugebiet Heidbrook auf dem ehemaligen Fischbeker Kasernen-Gelände und die dritte Bauphase des Neubaugebiets Vogelkamp online. Mittags waren schon 48 von knapp 90 Grundstücken reserviert. Die IBA Hamburg GmbH als Vermarkter der beiden Gebiete ist zufrieden. „Wir haben gutes Interesse erwartet“, sagt Projektleiterin Karen Pein, „aber das Ergebnis heute hat uns trotzdem positiv überrascht.“

Dass zumindest das Interesse an dem Neubaugebiet in Fischbek groß ist, merken IBA-Mitarbeiter jedesmal, wenn sie selbst das Gelände betreten: „Sobald wir das Tor öffnen, sind Leute da und fragen, ob sie sich kurz mal umsehen können“, sagt IBA-Pressesprecherin Anke Hansing. „Viele, die fragen, haben hier Dienst geleistet, aber mindestens genauso viele haben Interesse an dem Baugebiet.“

Wie zum Beweis macht ein PKW eine Vollbremsung auf der B73 , als Hansing den Reporter aufs ehemalige Kasernengelände führt. Die Beifahrerin will schon mal luschern. Anke Hansing verweist sie auf das Vermarktungsbüro im Bürgerzentrum Süderelbe. Von dort aus wird es an diesem Tag auch noch geführte Baugebiets-Touren für Grundstücksinteressenten geben.

Die ehemalige Funktion des Geländes als Bundeswehrstandort soll nach dem Willen der Kommunalpolitik nicht in Vergessenheit geraten. Es gibt einen Antrag der Harburger CDU, das alte Wachhäuschen unter Denkmalschutz zu stellen. „Durch dieses Tor und an diesem Wachhaus vorbei sind einst die ersten Rekruten der neu geschaffenen Bundeswehr einmarschiert“, begründet die Bezirksabgeordnete Brit-Meike Fischer-Prinz den Antrag.

Nach den ersten Rekruten folgten unzählige weitere. Viele Harburger leisteten ihren Wehrdienst in Fischbek ab – die allermeisten als Panzergrenadiere. Als letzter Hamburger Bundeswehrstandort nahm die Röttiger-Kaserne in den 90er-Jahren auch die Reste anderer Einheiten auf, die ihre Standorte an anderen Stellen in der Stadt bereits geräumt hatten.

Das historische Wachhaus war zu der Zeit schon längst durch eine deutlich größere und modernere Wachstube ersetzt worden. IBA und Helms-Museum unterstützen die Pläne der CDU und arbeiten an einem Konzept, wie aus dem Wachhaus ein informatives Denkmal werden kann.

Nicht nur das Wachhaus soll nach dem Willen der IBA stehen bleiben, sondern auch die beiden charakteristischen L-förmigen Backsteingebäude, die der Kaserne ihr Gesicht gaben. Sie sind nicht nur bauhistorisch interessant, sondern haben auch eine Funktion als Lärmschutzriegel gegenüber der B73. Die IBA hat die Gebäude an einen Investor gegeben, der hier einen Mix aus Gewerbe un Wohnen unterbringen will.

Den sanft ansteigenden Heidehügel, auf dem das Neubaugebiet liegt, hatte schon die Bundeswehr in mehreren Terrassen erschlossen. Die Geländeerschließung der IBA folgt dem alten Muster der Bundeswehr entlang der breiten, U-förmigen Panzerstraße . Trotzdem musste das Gelände einmal komplett abgegraben werden, um sicher zu stellen, dass nicht noch Munition oder andere gefährliche Dinge im Boden lagern.

„Fischbeker Heidbrook“ heißt das ehemalige Kasernengelände als Baugebiet. Die ersten 50 Grundstücke, allesamt für die Bebauung mit Ein- oder Zweifamilienhäusern vorgesehen, befinden sich auf der Ostseite des Gebiets. Baubeginn könnte in einem Jahr sein. Das Interesse an diesen Grundstücken ist besonders groß: Von den 48 Reservierungen am Sonnabend gingen 43 für den Fischbeker Heidbrook ein. Besonders begehrt ist die hintere Ecke, direkt zur Fischbeker Heide hin. Dass der Vogelkamp unbeliebt ist, kann man dennoch nicht sagen: Der erste Bauabschnitt ist bereits fertig und der zweite so gut wie ausverkauft.

Die Mitarbeiter der IBA bearbeiten jetzt die Reservierungen. Unter anderem klären sie, ob es für einzelne Grundstücke mehrere Bewerber gibt und versuchen, Alternativen anzubieten. Bis Ostern ist das Vermarktungsbüro im BGZ Süderelbe verstärkt besetzt. Weitere Führungen über das Gelände sind geplant. Informationen gibt es unter www.naturverbunden-wohnen.de