Das umstrittene Thema Sterbehilfe stand im Zentrum einer Podiumsdiskussion in Salzhausen, bei dem die SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Fraktion, Carola Reimann und Fachleuten unterschiedliche Aspekte der Frage beleuchteten.

Salzhausen. Prof. Dr. Ingrid Schneider, Politologin an der Uni Hamburg, der Ärztlichen Direktor des Krankenhauses Buchholz, Dr. Christian Pott, und Christian Berndt, Superintendent des Kirchenkreises Winsen brachten ihre Ansichten in die Diskussion ein.

Die Grenze zur aktiven Sterbehilfe, die Carola Reimann kategorisch ausschließt, sei aber nur eine Nuance, gab Prof. Dr. Ingrid Schneider zu bedenken. „Ich habe die Befürchtung, dass jemand sagt, ‚Das hätte doch heutzutage nicht mehr sein müssen‘, wenn er einen schwerstkranken Menschen vor sich sieht“, so Schneider. „Mit der Abwertung von Krankheit und Alter steigt aber der soziale Erwartungsdruck, ärztliche Beihilfe zum Suizid in Anspruch zu nehmen“, sagte die Politikwissenschaftlerin.

Den eher pessimistischen Ansatz Schneiders wollte Dr. Christian Pott nicht teilen. „Unsere Fragen im medizinischen Alltag sind sicher schwer juristisch zu fassen und zu lösen, sie spiegeln oft große menschliche Not wider und sind ja auch immer sehr auf die spezielle, individuelle Situation bezogen.“ Allzu viele Reglementierungen in der Sache hält Superintendent Christian Berndt für problematisch. „Das Sterben gehört nun einmal zum Leben.“ Der Raum für individuelle Entscheidungen und Verantwortung zwischen Arzt und Patient sollte nicht durch ein Gesetz verkleinert werden.